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Aktualisiert: 24. Juni 2025
Dabei wäre notwendig das Tischtuch heruntergezerrt worden. Also beherrschte er sich und blieb, zitternd vor Empörung, in drohendster Pose erstarrt, still sitzen. Das war doch die Höhe! Herr Häsli kannte Flametti seit Jahren. Wußte, daß er die Gagen nie schuldig blieb. Wußte, daß die Verlegenheit, in der sich Flametti befand, nur momentan war und nichts besagte.
"Was für einen Koffer ausgelöst? Die alte Scharteke! Den Koffer hat er ausgelöst! Dreißig Franken braucht er dazu. Wasserrutschbahn fahren mit den Menschern! Mit den Kellnerinnen scharwenzeln! Herr Häsli hinten, Herr Häsli vorne! Schau mich nicht so an, Mensch!" Mit ausgebreiteten Händen und vorgereckter Stirn stand sie da, im Begriff, ihm an die Gurgel zu fahren.
Der Pianist, dem Ausbrecherkönig gegenüber, schmunzelte in seinen Teller hinein und erwiderte sehr belustigt die Zeichen des mit dem Kopf andeutenden Schlangenmenschen, der seinerseits mit Messer und Gabel den Fisch zerhackte, daß sich die Gräten bogen. Frau Häsli wurde aufmerksam und war rot vor Wut.
Das Ganze aber hatte Flametti, wahrlich nicht Übel, arrangiert und eingefädelt, um die alte Häsli ein wenig in Schach zu halten, die Üppiger wurde von Tag zu Tag. Die saß jetzt auch am Kaffeetisch und platzte vor anerkennender Bewunderung beim Anblick der Goldknöpfe von Donna Maria Josefas Blusenbusen.
Ein Gummiknüttel gehörte zu ihrer Ausrüstung, und die Kassiertasche war mit Eisenketten am Lederriemen befestigt. Kerle hatte sie niedergeschlagen, baumslang, wenn es drauf ankam. Der Varietéberuf war ihr zu still. Mit der ließ sich nicht spaßen. Also gab auch Herr Häsli klein bei, und weiter ging's mit der Abrechnung.
"Wie sie sich haben!" flötete süß Frau Häsli. "Wie sie sich necken! Seht nur!" Wo ein Krakeel in Aussicht stand, war sie stets voller Freundschaft und Sympathie. "Na so nimm schon deinen Fünfliver!" murrte der Pianist und schob sehr unwirsch der Soubrette das Geldstück hin. "Grüatzi!" sagte der Schlangenmensch, steckte sich eine Zigarette an und verschwand.
Sie packte den Gatten am ärmel. "Häsli, komm! Das ist nichts für uns." Häsli drehte sich auf dem Absatz und machte sich los. Er war unangenehm berührt. "Marsch, marsch, fort, komm!" drängte die Jodlerin und packte ihn von neuem heftig am ärmel. Sie gab keinen Pardon. "Na, mal langsam!" brummte Flametti. Und ihre Tochter zog eine mißmutige Schnute und stampfte hörbar ungehalten "Mutter!"
Blos du die Trompet'! Er blost die Trompet'! Der Häsli blost und seine Schritte verfolgen uns!" "Süße, geliebte Lotte", fuhr sie fort, "Schick' mir ein Paar warme Unterhosen und schreibe mir ausführlich! Ich sehne mich nach euch und zähle die Tage bis zu meiner Rückkehr." "Gott sei Dank!" sagte Frau Häsli und schob den Brief in ihren Brustlatz, "jetzt ham sie ihn. Sollen ihn nur recht zwiebeln.
Ich blase die Trompete, trotz meiner Zahnlücke..." "Er blost, er blost", schrie Frau Häsli und versuchte, den durch die Zahnlücke blasenden Gatten mit schief gezogener Schnauze zu vergegenwärtigen. "Ich blase die Trompete und der Hauptmann ist sehr zufrieden mit mir. Strenger Dienst, und ich denke Dein in Liebe. Bleibt mir treu..." "Toni, bleib' ihm treu!" schwadronierte die Alte.
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