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Aktualisiert: 20. Mai 2025


Grödecke habe sich bereits einverstanden erklärt, wolle zwanzigtausend Taler Mitgift geben, stelle aber die Bedingung, daß ihm kontraktlich die gesamten Fleischlieferungen für Oberlemmingen verbürgt würden. Statt dessen wolle man ihm vorschlagen, in Verbindung mit dem Hotel eine Engrosschlächterei hier an Ort und Stelle zu errichten.

Die Männer standen alle zusammen in einer Ecke des großen Saals, in dem die Tafel gedeckt war: die von der Familie Grödecke mit vorgeschobenen Leibern, von weißen Westen umspannt, auf denen goldene Uhrketten flimmerten; daneben der alte Möller, schon wieder die Pfeife im Munde, mit seinem harten und eisernen Gesichtder kleine Bertold, krumm, mit verschmitztem Blinzeln hinter der Brille, und Albert, schlank, sehnig und elastisch, ein brutales Kraftgefühl zur Schau tragend.

»Laß, Vatersagte Albert in beruhigendem Tone, »Fritz wird gehorchen. Er ist der Jüngste. Aber er soll seine Zeit haben. Es braucht nicht alles kopfunter, kopfüber zu gehen. Er kann die Dörthe langsam fallen lassen. Unterdes kommt die Frida Grödecke mal her sich vorzustellenes wird sich schon alles finden. Ich fahr’ morgen sowieso nach Frankfurt, da sprech’ ich mit Grödecke

Es handle sich um die einzige Tochter Franz Grödeckes, Schlächtermeisters in Frankfurt. Der alte Möller nickte. Er kannte den Grödecke in der Richtstraße; ein schlauer Halunke, aber er hatte Geld gemacht. Also dessen Tochter?! – Und Albert erzählte weiter. Das Mädchen sei nicht mehr ganz jung, etwa dreißigjährig, aber groß und ganz hübsch und nehme sich recht stattlich aus.

Das Gesicht der Mutter Grödecke glühte wie von Flammen bestrahlt: ihr Mann hatte seinen Stuhl neben den Platz Alberts geschoben und sprach mit letzterem über die neue Fleischhalle, während ringsumher der Lärm der Tafelnden immer lauter anschwoll. Um so stiller war es draußen. Die Nacht hatte sich über das Dorf gesenkt, aber es war hell, denn der Himmel war ausgesternt und der Mond aufgegangen.

Dieser Ring glänzte hell im freundlichen Sonnenschein, wie einst das goldene Kalb geleuchtet haben mochte, das sich Israel als Götzen errichtete. Und während Eycken sprach, liebäugelte Herr Grödecke beständig mit seinem Siegelring, der ihm bei den aggressiven Worten des Pastors eine gewisse Beruhigung zu gewähren schien.

Den Möllers gegenüber, auf der linken Seite des Altars, saß die Familie Grödecke, Vater und Mutter und zwei Schwäger, alles ungeheure Gestalten mit roten Gesichtern, dick und protzig. Vater Grödecke hatte seine rechte, unbehandschuhte Tatze auf die Chorbank gelegt, so daß man den dicken goldenen Siegelring auf seinem Zeigefinger bewundern konnte.

Und er nahm sich vor, sich mit verdoppeltem Eifer auf seine Studien zu werfen. Die Arbeit war das einzige Heilmittel. Ende November fand die Hochzeit Fritz Möllers mit Frida Grödecke statt. Vorher hatte auf Bitten Heddas der Pastor einen nochmaligen Einspruch zu erheben versucht.

Grödecke aus Frankfurt hatte eines Tages seinen Freund Albert Möller in Oberlemmingen besucht. Er brachte seine Tochter Frida mit, ein großes, starkes, sehr brünettes Mädchen mit energischen Zügen. Fritz sollte sich mit ihr »anvettern«, und das geschah denn auch.

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