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Aktualisiert: 8. Juni 2025


Der Großvezier hatte seinen Vortrag noch nicht begonnen, als der Sultan Alaeddins Mutter bemerkte.

Man sah sich an, man sah sich um, Die Augen starr, die Mienen dumm: Was war geschehn? Der Bräutigam Stand nicht mehr dort, wo er gestanden Grad eben, sondern war abhanden, Wie fortgewischt von einem Schwamm. Man forschte, spähte; doch vergebens. Der Großvezier, der schon geglaubt, Er sei am Ziele seines Strebens, Schien vor Erregung sinnberaubt.

Der Sultan, kaum ein Wort zu lallen Imstande, mit gerecktem Hals Und überzeugt, ihn wolle necken Ein Trug der Sinne, blickte bald Verwundert auf die vierzig Becken Mit ihrem funkelnden Gehalt Von größrem Wert als ganze Länder, Bald auf die fürstlichen Gewänder Der achtzig wohlgestalten Sklaven Und sagte laut zum Großvezier: "Fürwahr, der Himmel soll mich strafen Wenn ein Geschenk wie dieses hier Je Sultanstöchtern ward geboten!"

Er antwortete also dem Sultan ganz nach seinem Sinn und sprach: »Herr, es sei ferne von mir, zu glauben, daß derjenige, der dir ein deiner so würdiges Geschenk gemacht hat, der Ehre, die du ihm zudenkst, unwürdig wäre; ja ich würde die Behauptung wagen, er verdiene noch weit mehr, wenn ich nicht überzeugt wäre, daß es auf der ganzen Welt keinen so kostbaren Schatz gibt, der die Prinzessin, deine Tochter, aufwiegen könnteDie Herren vom Hofe, die der Sitzung beiwohnten, gaben durch ihre Beifallsbezeugungen zu erkennen, daß sie ebenso dachten wie der Großvezier.

Kaum hatte der Sultan einen Blick auf sie geworfen, so erkannte er sie auch wieder und erinnerte sich an ihre Bitte, sowie an die Zeit, auf die er sie vertröstet hatte. Der Großvezier trug ihm eben eine Sache vor.

Endlich, als er sich wieder gesammelt hatte, empfing er das Geschenk aus den Händen der Frau und rief außer sich vor Freude: »Ei, wie schön, wie herrlichNachdem er die Edelsteine alle einen nach dem andern in die Hand genommen, bewundert und nach ihren hervorstechendsten Eigenschaften gepriesen hatte, wandte er sich zu seinem Großvezier, zeigte ihm die Vase und sagte zu ihm: »Sieh einmal an und du wirst gestehen müssen, daß man auf der ganzen Welt nichts Kostbareres und Vollkommeneres finden kannDer Vezier war ebenfalls ganz bezaubert. »Je nunfuhr der Sultan fort, »was sagst du von diesem Geschenke?

Diese Mahnung an sein Versprechen setzte ihn jetzt in Verlegenheit. Um sich in der Sache nicht zu übereilen, zog er seinen Großvezier zu Rate und bezeigte ihm seine Abneigung, die Prinzessin mit einem Unbekannten zu vermählen, der offenbar von ganz niedriger Abkunft sein mußte.

Er führte drauf ihn liebevoll Zum wunderbaren Nebensaal, Worin bereits auf goldnen Tellern War aufgetischt ein leckres Mahl, Das aus den kaiserlichen Kellern Versorgt war mit dem besten Wein. Der Sultan mit ihm allein; Der Großvezier und all die Herrn Von Rang und von Geblüt umkreisten Den vollbesetzen Tisch von fern Und mußten zusehn, wie sie speisten.

Mit beifallspendender Gebärde Gab dies der Großvezier ihm zu, Worauf er fortfuhr: "Möchtest du Behaupten, daß ich einen Mann, Der solcherlei vermag zu schenken, Nicht, ohne lang' mich zu bedenken, zum Schwiegersohn erwählen kann?" Der Großvezier war sehr betroffen Von diesem Wort. Seit Jahren schon Ließ nämlich ihn der Sultan hoffen, Er werde seinen eignen Sohn Mit der Prinzessin einst vermählen.

Gehe und frage ihn, was an der Sache istDer Großvezier begab sich sogleich zu seinem Sohn, teilte ihm mit, was der Sultan ihm gesagt hatte, und schärfte ihm ein, daß er ja nichts verhehlen und sagen solle, ob alles wahr sei. »Ich will dir die Wahrheit gestehen, mein Vaterantwortete der Sohn. »Alles, was die Prinzessin zum Sultan sagte, hat seine traurige Richtigkeit; aber die schlechte Behandlung, die ich insbesondere erfahren habe, weiß sie selbst nicht.

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