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Aktualisiert: 19. Juni 2025
Auch Charlotte von Stein sah ich öfters, da ich mit ihrer Enkelin und treuen Pflegerin befreundet war. Ich wurde zum Tee zu ihr gebeten; dann saß sie alt, schweigsam, freundlich hinter einem grünen Lampenschirm, irgendein Werk Goethes vor sich.
Ich bemerke, daß mein Patient von fremder Nationalität und nicht in deutscher Bildung erzogen war; er hatte Goethes Lebensbeschreibung niemals gelesen. Diese Mitteilung mußte mir den Versuch nahe legen, die Kindheitserinnerung Goethes in dem Sinne zu deuten, der durch die Geschichte meines Patienten unabweisbar geworden war.
Sein Leben wie sein Dichten zerrann ihm wie Wasser zwischen den Händen. Die Erscheinung Goethes blendete ihn, so daß er die Welt der Erscheinungen nicht mehr zu sehen vermochte und einer utopischen Welt verfiel, die halbe Wahrheit und ganze Dichtung nicht mehr auseinanderzuhalten verstand. Wäre er nur der Lenz geblieben, der er war! Vielleicht, daß er zu einem fruchtbaren Sommer gereift wäre!
Wenn daher Mephistopheles in Schlafrock und Perrücke auftrat, so mochte schon von vornherein Goethes Frankfurter und Darmstädter Kreis darauf gefaßt sein, auch in weitren Eigenheiten jenes verspottet zu sehen und zu hören.
Die Scheidung zwischen dem künstlerischen Geist und der geschilderten nationalen Wirklichkeit ist unangemessen und störend z. B. in Goethes Achilleis. Auf der einen Seite stehen die Szenen des vergangenen Weltzustandes, auf der andern Formen und Gesinnungen einer davon verschiedenen Gegenwart.
Das eigenartige Buch, so sehr es oft Goethes innerstes Wesen verkennt und seiner Poesie nicht gerecht wird, enthält doch eine Reihe sehr anregender und tüchtiger Betrachtungen. Die gesamte Literatur über Hermann und Dorothea verzeichnet jetzt am ausführlichsten Max Koch in der 2. Auflage von Goedekes Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung Band 4, S. 689.
Auch in der äußern Form endlich suchen wir vergeblich die edle Grazie, die liebliche Anmut und harmonische Vollendung von Goethes Gedicht. Absicht, Mühe, Unnatur, Verkünstelung entstellt den Ausdruck und Vers fast überall.
Und die alttestamentarische Ansicht von den Sünden der Väter, die sich rächen bis ins dritte und vierte Glied, erschien ihr unvereinbar mit dem Gott der Christen. Sollte sie sich mit Goethes Weisheit, 'das Erforschliche erforscht zu haben und das Unerforschliche ruhig zu verehren' zufrieden geben, wo sie nur Verabscheuungswürdiges sah?
Sie haben die Urfeinde der Existenz, sie haben »Schmerz und Angst besiegt« und sind darum gottselig geworden in der unendlichen Brüderschaft der Dinge. Sie sind erlöst von ihrem Ich. Höchstes Glück der Erdenkinder ist die Unpersönlichkeit so verwandelt der höchste Individualist die Weisheit Goethes in einen neuen Glauben.
Wenn gerade nichts aus der Gegenwart vorhanden war, so übersetzte ich die Sesenheimer Idylle wohl zum zwanzigsten Male aus Goethes schöner Sprache in meinen gemeinen Jargon und sandte sie als neue Forschung in irgend ein Winkelblättchen.
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