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Aktualisiert: 5. Juni 2025
Nicht der Tiger hört ihn, wenn er im Teing Dickicht ihn beschleicht, nicht der scheue Hirsch im Alang Alang.« »Glentek!« rief da Kassiars Stimme mit herzzerreißendem Ton ihn an. »O glaubt ihm nicht, =meinet=wegen will er dem ehrlosen Tode trotzen. So edel jeder Tropfen Blutes in ihm, er =lügt=, wenn er sich meinetwegen schuldig nennt.«
Glentek erwiderte nichts darauf, aber sein Blick hing noch immer fest und vorwurfsvoll an dem bunten, fremdländischen Staat, der die Geliebte schmückte, an den goldenen Ringen im Ohr und um den Arm, an dem seidenen Tuch, das ihre Schultern umschloß. Endlich sagte er langsam und traurig: »Dich vergessen, Kassiar?
Wer sagt dir, daß ein Mord geschehen sei? Der Dewa Argo starb natürlichen Tod.« »Und Bali ist nicht in Aufruhr?« rief Glentek, kaum seinen Sinnen trauend; »die Krieger ziehen nicht in Schaaren, um endlich den letzten Feind von unserem Boden zu vertreiben?«
Weißt du, daß ein Wort von mir dich den draußen nur darauf harrenden Dienern in die Hände wirft?« »Glaubst du, den Glentek fingen sie lebendig?« lachte da der junge Balinese wild auf, »wenn er sich nicht geben will? Denkst du, dieser Radotan wäre nicht im Stande, sich die Bahn zu brechen?
»Friede und Freundschaft mit den Mördern des Hohenpriesters!« schrie da Glentek, sich mit blitzenden Augen emporrichtend. »Ha, Gusti, da kennst du nicht die Stimme der Gebirge und ihren Geist! Hier im flachen Lande, unter Malayen und Chinesen magst du, an sklavische Sitten gewöhnt, dich auch dem Willen fremder Eroberer haben fügen lernen, aber besser kenne ich dort =mein= Volk.
Jetzt aber, als er den Rücken gewandt und in der zusammendrängenden Masse der Übrigen verschwunden war, hob sie sich vom Boden auf, flog auf Glentek zu und bedeckte seine Hände und Knie mit Küssen. Aber Glenteks Geist war weit von da, in seinen Bergen, die er von nun an nie wieder betreten sollte.
Stirb Glentek, stirb, du nicht allein bist Sclave, dein ganzes Volk hat sich verkauft verrathen!« »Wahnsinniger!« rief der Gusti, seinen Arm ergreifend. »Du wirst dich selbst den Häschern überliefern, die deinen Namen draußen vor der Thür gehört.« »Zurück von mir!« schrie aber Glentek, aus dessen Augen ein rothes wildes Feuer zu glühen schien. »Zurück! Den Häschern überliefern?
»Was ist was gibt's?« rief der Gusti, der ebenfalls sein Pferd rasch parirt hatte und gerade an ihre Seite sprengte, als sie vor dem trotzig zu ihnen aufschauenden Glentek und dem Mädchen hielten. »Das Tuch ist, glaub' ich, gestohlen und Madame hat es wieder erkannt,« dolmetschte ein anderer Europäer dem eingeborenen Richter in balinesischer Sprache.
»Es ist gut,« entgegnete Glentek, der sich rasch sammelte und jetzt wohl fühlte, daß er sich dem Unvermeidlichen auch wie ein Mann fügen müsse. »Es ist gut ich bin bereit.« »Und darf ich mit dir gehen, mein Glentek darf ich dir folgen, wohin dein Fuß sich wendet?« bat das Mädchen, noch immer an seine Knie geschmiegt. Der junge Bursche schüttelte langsam mit dem Kopf.
»Bist du mit dem Rajah Glentek dort verwandt?« rief rasch und erschreckt der Gusti. »Er ist mein Vater,« erwiderte mit kaum hörbarer Stimme der junge Balinese. »Unglücklicher!« rief der Gusti da, die Hand abwehrend vor sich ausstreckend, »wozu bekennst du dich? Und weißt du, welche Strafe =dir= bevorstände?«
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