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Aktualisiert: 23. Oktober 2025


Der Kardinal Ippolito hatte es mit zitternder Hand geschrieben, und es lautete: "Geliebtester Bruder, ich bereite mich zum Sterben. Ein inneres Geschwür tötet mich. Ich leide unerträglich. Mich quält der Gedanke: Vielleicht könnte ich leichter scheiden, wenn Don Giulio, mit dem ich mich oft beschäftige, seinen Kerker verließe. Erweise mir diesen letzten Dienst und lebe wohl."

'Jetzt', sagte sie sich, 'werden sie mich töten, aber um keinen Preis dürfen sie den Brief von heute Abend bekommen; sie würden diesen armen Giulio auf ewig verfolgen, Sie machte das Zeichen des Kreuzes und indem sie sich mit einer Hand am Eisenbalkon ihres Fensters festhielt, beugte sie sich so weit wie möglich zur Straße hinaus.

Lange hatte sich die Oberin der Klarissen dagegen gesträubt, in den auf ihrem Gebiete stehenden Turm eine hohe Person mit unerbaulicher Legende, wie Don Giulio, eintun zu lassen. Sie kannte die Schwächen des leeren Nonnenherzens: Neugier, Mitleid, Lust an Heimlichkeiten, und fürchtete deshalb den gefährlichen Nachbar.

Diesen Jungen nämlich behielt der Kerkermeister, damit er Don Giulio flechten lehre. So hatte der Blinde wieder Gesellschaft, eine harmlosere als anfangs, mit der man ihn oft kindlich lachen hörte. Aber nur für kurze Zeit. Sobald er die leichte Kunst ergriffen hatte, schloß der Kerkermeister den von Giulio reichbelohnten Jungen aus dem Gefängnis.

Ich habe nicht nötig, Euch anzuempfehlen, daß Ihr alle kleinen Städte erst umgeht und stets durch das Tor eintretet, das der Richtung, aus der Ihr kommt, entgegengesetzt liegt." Giulio war über diese väterlichen Ratschläge gerührt, die von einem sonst so ernsten Mann kamen.

Die junge Frau des Gefangenwärters, sagte man ihr, habe sich in den hübschen Prinzen trotz seiner Blindheit sterblich verliebt und ihren Mann bewogen, Don Giulio in einem Boot nach Venedig zu entführen. Darüber habe sie der Schloßvogt, ein Hauptmann aus der strengen Schule des weiland Don Cesare, überrascht und die Schuldigen, Mann und Weib, in das Meer versenkt.

Eines Nachts fand sie Giulio sehr nachdenklich: ihre Mutter war aus Rom gekommen, um sie zu sehen und wollte einige Tage im Kloster bleiben. Diese Mutter war so zärtlich und hatte stets so zartfühlende Rücksicht auf die Neigung, die sie bei ihrer Tochter vermutete, genommen, daß es dieser schwere Gewissenspein bereitete, sie täuschen zu müssen.

In dieser Voraussetzung meinte sie, daß Giulio einen oder zwei Feldzüge in den spanischen Heeren mitmachen solle, welche damals Krieg gegen die Aufständischen in Flandern führten.

Aber der arme Junge war durch den Verweis des reichen Campireali so tief gedemütigt worden, daß er sich niemals bei Tage in Albano zeigte; nur Sonntags führte ihn die Pflicht zur Messe. Helenas Mutter, die sie anbetete und ihr nichts abzuschlagen wußte, ging dreimal an diesem Tage mit ihr fort, aber es war vergeblich; Helena sah nichts von Giulio. Sie war in Verzweiflung.

In seinem Brief erzählte Giulio mit vollkommner Einfachheit die beschämende Zurechtweisung, die er von Helenas Vater erhalten hatte. "Ich bin allerdings arm," fuhr er fort, "und Ihr könnt Euch schwerlich das ganze Ausmaß meiner Armut vorstellen.

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