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Aktualisiert: 12. Juni 2025


Zu jener Zeit war es, daß Carlo auf den Einfall kam, Geronimo, der eine angenehme Stimme hatte, in der Musik weiter ausbilden zu lassen. Der Schullehrer von Tola, der manchmal Sonntags herüberkam, lehrte ihn die Gitarre spielen. Damals ahnte der Blinde freilich noch nicht, daß die neuerlernte Kunst einmal zu seinem Lebensunterhalt dienen würde.

Geronimo rückte ungeduldig fort. Aber Carlo redete weiter, mit plötzlicher Lebhaftigkeit: »Wozu sollte ich denndu weißt doch, ich esse und trinke nicht mehr als du, und wenn ich mir einen neuen Rock kaufe, so weißt du’s doch ... wofür brauch ich denn so viel Geld? Was soll ich denn damit tunDa stieß Geronimo zwischen den Zähnen hervor: »Lüg nicht, ich höre, wie du lügst

»Warum zittert deine Stimme ... eh ... warum ...?« »Geronimo, ich versichere dir, ich –« »Ehund ich glaube dir nicht! Jetzt lachst du ... ich weiß ja, daß du jetzt lachstDer Knecht rief von unten: »He, blinder Mann, Leut’ sind daGanz mechanisch standen die Brüder auf und schritten die Stufen hinab.

Als die Brüder wieder die Stufen hinaufschritten, hörten sie die Fuhrleute oben wirr durcheinanderreden und lachen. Der jüngste rief dem Geronimo entgegen: »Sing uns doch auch was vor, wir zahlen schon! – Nicht wahrwandte er sich an die anderen. Maria, die eben mit einer Flasche rotem Wein kam, sagte: »Fangt heut nichts mit ihm an, er ist schlechter Laune

Und Carlo dachte: Nun will ich’s ihm sagen. Carlo sprach aber kein Wort, sondern nahm das Goldstück aus der Tasche und reichte es dem Bruder; dieser nahm es zwischen die Finger der rechten Hand, dann führte er es an die Wange und an die Stirn, endlich nickte er. »Ich hab’s ja gewußtsagte er. »Nun jaerwiderte Carlo und sah Geronimo befremdet an.

Es schien ihm, als verstünde er überhaupt nichts mehr von der ganzen Sache, und wußte nur eines: daß er sich gern auf ein Jahr in den Arrest setzen ließe ... oder auf zehn, wenn nur Geronimo wüßte, daß er für ihn allein zum Dieb geworden war. Und plötzlich blieb Geronimo stehen, so daß auch Carlo innehalten mußte.

Noch heute klang ihm der grelle Kinderschrei ins Ohr, mit dem der kleine Geronimo auf den Rasen hingesunken war, noch heute sah er die Sonne auf der weißen Gartenmauer spielen und kringeln und hörte die Sonntagsglocken wieder, die gerade in jenem Augenblick getönt hatten.

Wie lang hab ich schon kein Goldstück angefühlt!« »Was gibt’sfragte Carlo. »Was redest du daGeronimo war oben und griff mit beiden Händen nach dem Kopf seines Bruders, ein Zeichen, mit dem er stets Freude oder Zärtlichkeit auszudrücken pflegte. »Carlo, mein lieber Bruder, es gibt doch gute Menschen

Als es Abend wurde, kam ein weißhaariger, magerer und finsterer Priester in sein Gemach, starrte ihm eine Weile forschend ins Gesicht und sagte: »Merk auf, Fremdling! Tochrua muß sterben, wenn du sie verschmähstDamit entfernte er sich und überließ Geronimo seiner Bestürzung. In der folgenden und in der zweitfolgenden Nacht geschah nichts.

Es war ihm, als sähe er über diese Stirne Gedanken fliehen, die er früher dort niemals gewahrt hatte. Die Wagen waren schon fort, aber Geronimo sang weiter. Carlo wagte nicht, ihn zu unterbrechen. Er wußte nicht, was er sagen sollte, er fürchtete, daß seine Stimme wieder zittern würde. Da tönte Lachen von oben, und Maria rief: »Was singst denn noch immer? Von mir kriegst du ja doch nichts

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