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Aktualisiert: 21. Mai 2025


Vom Dom kündete die Glocke die Geisterstunde, da quoll eine Rauchsäule aus dem Dachstuhl der Kathedrale, kerzengerade aufzeigend in die klare Luft der stillen Winternacht und immer dichter werdend.

Sie saß lautlos auf ihrem Strohsack zusammengekauert hinter dem Vorhang und lauschte zitternd jedem Geräusche; denn sie hatte, ehe die Geisterstunde gekommen, schon einige Schrecknisse erlebt. Im Beinhause war eine Katze über die Knochen weggestrichen, so daß dieselben sachte etwas geklappert hatten.

Das Fenster klirrte, es war wieder alles still. Da fing plötzlich die Schloßuhr zu schlagen an, zwölfmal, die Geisterstunde begann. »Es ist unheimlichsagte die Prinzessin unten gerade. Da rauschte draußen etwas Weißes an ihrem Fenster vorbei, klappte heftig an, und sie schrie laut um Hilfe. Die Kammerfrau sah erschrocken hinaus, und da sah sie gerade über sich das Kopfkissen schweben.

Doppelt und dreifach wird der Menschenring auf der Bühlhöhe, die Männer stehen wie die Mauern im rasch zusammengetretenen Schnee und harren der kommenden Dinge im gespenstischen Mondenschein, die Augen auf den Christus am Kreuze gerichtet. Und wie die Uhr von Hochschür die Geisterstunde schlägt, hebt einer aus der nächtlichen Versammlung an zu sprechen: „Im Namen der heiligen Jungfrau Maria.

Wenn sie nur wüßte, wie es ging, die Stunden schlichen so langsam dahin, eben schlug es draußen von den Türmen in langsamen Schlägen zwölf Uhr. Die Geisterstunde, wie Ilse schaudernd dachte. Ihre lebhafte Phantasie war von den schaurigen Bildern erfüllt.

Aber wie erschuettert war er, als er in der Tat mit dem Schlage der Geisterstunde das unbegreifliche Geraeusch wahrnahm; es war, als ob ein Mensch sich von Stroh, das unter ihm knisterte, erhob, quer ueber das Zimmer ging, und hinter dem Ofen unter Geseufz und Geroechel niedersank.

Aber am Stocken seines Athemzuges und Aussetzen seines Herzschlages erkannte er als unzweifelhaft, wem es angehöre. Er hatte gefunden, wonach er gesucht, was ihn unbewusst nach Pompeji getrieben; die Gradiva führte ihr Scheinleben in der mittägigen Geisterstunde noch fort und sass hier vor ihm, so wie er sie im Traum sich auf die Stufen des Apollotempels niederlassen gesehn.

Am nächsten Morgen begibt er sich durch den »Ingresso« nach Pompeji und durchstreift nach Verabschiedung des Führers planlos die Stadt, merkwürdigerweise ohne sich dabei zu erinnern, daß er vor einiger Zeit im Traume bei der Verschüttung Pompejis zugegen gewesen. Als dann in der »heißen, heiligen« Mittagsstunde, die ja den Alten als Geisterstunde galt, die anderen Besucher sich geflüchtet haben, und die Trümmerhaufen verödet und sonnenglanzübergossen vor ihm liegen, da regt sich in ihm die Fähigkeit, sich in das versunkene Leben zurückzuversetzen, aber nicht mit Hilfe der Wissenschaft. »Was diese lehrte, war eine leblose archäologische Anschauung, und was ihr vom Mund kam, eine tote, philologische Sprache. Die verhalfen zu keinem Begreifen mit der Seele, dem Gemüt, dem Herzen, wie man's nennen wollte, sondern wer danach Verlangen in sich trug, der mußte als einzig Lebendiger allein in der heißen Mittagsstille hier zwischen den Überresten der Vergangenheit stehen, um nicht mit den körperlichen Augen zu sehen und nicht mit den leiblichen Ohren zu hören. Dann .... wachten die Toten auf und Pompeji fing an, wieder zu leben.« (G. p.

Und es war, als empfänden sie hier noch verstärkter das Gebot der heissen, heiligen Mittagsstille, in deren Geisterstunde das Leben verstummen und sich niederdrücken müsse, weil die Todten in ihr aufwachten und in tonloser Geistersprache zu reden begannen.

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