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Aktualisiert: 19. Juni 2025
Gösta richtete viele Fragen an den schweigsamen Mann, aber er erfuhr nichts. Ja, die Gräfin sei den ganzen Sommer bei ihm im Hause gewesen und habe gearbeitet. Jetzt sei ihr ein Kind geboren. Das Kind sei schwach, die Mutter aber würde bald wieder gesund sein. Gösta fragte, ob die Gräfin wisse, daß ihre Ehe für ungültig erklärt sei. Ja, jetzt wisse sie es; gestern habe sie es erfahren.
Da ist einer, den ich zu lieb gehabt habe.« »Aber Kind, du ahnst ja nicht, was Sünde ist! Du weißt nicht, wie unschuldig du bist. Gösta Berling wußte ja nicht einmal, daß du ihn liebhattest. Nimm jetzt wieder deinen Platz in deinem Hause ein! Du hast nichts Böses getan.« Sie halten ihren Mut eine Zeitlang aufrecht und sind selbst plötzlich fröhlich wie die Kinder.
»Nimm Schnee und reibe sie damit, Gösta!« befahl er. Die Kälte hatte ihre Glieder gelähmt, das war alles. Das wilde, unbändige Herz schlug noch. Sie hatte nicht einmal das Bewußtsein verloren, sie war sich ganz klar darüber, wie die Kavaliere sie gefunden hatten, aber sie konnte sich nicht rühren.
Auf das Wohl des Dreizehnten!« »Aber Gösta, wir sind nur zwölf!« wandten die Kavaliere ein, und keiner griff zum Glase. Gösta Berling, den sie den Poeten nannten, obwohl er niemals einen Vers schrieb, fuhr mit ungestörter Ruhe fort: »Kavaliere und Brüder! Habt ihr vergessen, wer ihr seid? Ihr haltet die Freude in Wermland am Leben.
Aber als Gösta aus dem Hofe fuhr, als die Frauen schrien und die Männer fluchten, als die Schlittenglocken klingelten und die Peitschen knallten und überall Lärm und Verwirrung herrschte, da ward den Männern, die die Majorin bewachten, gar wunderlich zumute. »Was geht denn da vor sich?« dachten sie. »Weshalb schreien die Leute?«
Dann gehen sie zu der Majorin und fragen, welch Fuhrwerk Gösta Berling haben soll, denn wie Gott und jedermann weiß, kam er in der Kohlenkarre der Majorin nach Ekeby gefahren.
Aber die Leute waren unbarmherzig, und in der Nacht wurden stets wieder neue Zweige auf den Hügel geworfen. Eines Tages kam Gösta Berling des Weges gefahren. Der Pfarrer von Broby saß am Wegesrande, alt und abfällig. Er saß da und zerrte an den dürren Zweigen und legte sie zu Haufen und Reihen zusammen und spielte damit, als sei er wieder zum Kinde geworden. Gösta jammerte seines Elends.
Wenn ich dich liebte, würde ich nicht den Mut haben, so mit dir zu reden, wie ich jetzt rede. Um meiner selbst willen würde ich nicht um so etwas bitten, Gösta, aber siehst du, das Kind muß ja einen Vater haben. Du begreifst wohl schon, um was ich dich bitten will. Es ist allerdings eine große Erniedrigung für dich, weil ich eine unverheiratete Frau bin und ein Kind habe.
Sie nimmt zerlumpte Bettelkinder auf den Schoß, und wenn sie auf der Landstraße an einem armen alten Fußgänger vorüberfährt, so läßt sie den Kutscher halten und nimmt den Frierenden in ihren Schlitten. Gösta sitzt gern in dem kleinen blauen Kabinett, von wo man die herrliche Aussicht nach Norden zu über den See hat, und liest ihr Gedichte vor. Darin kann doch nichts Böses sein?
Ein paar Tage später sorgte ihre Mutter dafür, daß sie Gelegenheit hatte, mit Gösta zu sprechen. Sie schickte einen Boten nach Ekeby, während der Gutsherr von Hause abwesend war, und führte ihn zu Marianne hinein. Gösta trat ein, aber er grüßte nicht und sprach auch nicht. Er blieb an der Tür stehen und starrte vor sich nieder wie ein trotziger Junge.
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