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Aktualisiert: 21. Oktober 2025
Mit milderen Gedanken kam er zu seinem Gastfreund, als man ihn zu Tisch rief. Ja, die ganze Ansicht der Dinge wurde ihm nach einigen Stunden bei weitem erträglicher, als er sich erinnerte, daß ja auch Mariens Vater dieser Partei folge. Es war ihm, als möchte die Sache doch nicht so schwarz sein, welcher Männer wie Frondsberg ihre Dienste geliehen. Kapitel 6
Georg war an der Tür stehengeblieben, Frondsberg aber winkte ihm freundlich, näher zu kommen. Er trat bis an den Tisch und überschaute nun mit dem freien kühnen Blick, der ihm so eigen war, die Versammlung.
"Da fragt Ihr mich zu viel", entgegnete jener, "aber wenn ich es sagen darf, so glaube ich, die Bündischen. Das Fräulein setzte noch hinzu, ihr Vater habe davon gesprochen, und hat nicht der Frondsberg Euch heute zugewinkt und Euch geehrt wie des Kaisers Sohn, daß sich jedermann darob verwunderte? Glaubt nur, es hat allemal etwas zu bedeuten, wenn solch ein Herr so freundlich ist."
Mit welcher Stirn sollte er vor den edlen Frondsberg treten? Ach, jene freundlichen Grüße, womit er den Sohn seines tapferen Waffengenossen zu freudigem Kampf aufzumuntern schien, hatten ihn mit tausend Qualen gefoltert.
"Sagt geschwind, Oheim, wer ist der stattliche Mann, der so jung und alt aussieht?" rief die Blonde, indem sie das Köpfchen ein wenig nach dem schwarzen Herrn, der hinter ihr stand, zurückbeugte. "Das kann ich dir sagen, Berta", antwortete dieser bedächtig. "Es ist Georg von Frondsberg, oberster Feldhauptmann des bündischen Fußvolks, ein wackerer Mann, wenn er einer besseren Sache diente!"
Der Jüngling, dem alles wie ein Traum erschien, ergab sich schweigend in sein Schicksal, er trug dem Ratsschreiber heimlich auf, zu Frondsberg zu gehen und diesen von seiner Gefangenschaft zu unterrichten. Er wickelte sich tiefer in seinen Mantel, um auf der Straße bei diesem unangenehmen Gang nicht erkannt zu werden, und folgte dem ergrauten Führer und seinen Landsknechten. Kapitel 11
Frondsberg lächelte geheimnisvoll. "Das wird schwer halten", sagte er, "Du wirst unter sicherer Bedeckung auf eine Feste geführt und einem Wächter übergeben werden, der Dich streng bewachen und nicht so bald entlassen wird. Doch sei nicht ängstlich, der Ritter von Lichtenstein wird mit Dir dorthin abgeführt werden, und Ihr beide müßt auf ein Jahr Urfehde schwören."
Mit Mühe riß er sich aus diesem Gewebe von Vermutungen, indem er den Boten fragte, wie er ihn so schnell gefunden habe? "Dies wäre ohne Frondsberg so bald nicht geschehen", antwortete er, "ich sollte Euch bei Herrn Dietrich von Kraft aufsuchen. Wie ich aber die Straße hereinging, da sah man viel Volk auf den Wiesen.
Ich kann alles ertragen, Härte und Strenge, wenn sie gerecht sind und meine Ehre nicht kränken. Aber kalter Spott, Hohn über das Unglück meines Hauses kann mich zum wütenden Wolf machen. Wie kann ein so hoher Mann nur Freude daran haben, einen so zu quälen?" "Auf diese Art äußert sich immer sein Zorn", belehrte ihn Frondsberg.
Georg hatte sich zwar selbst vorgestellt, daß ihn Frondsberg nicht ohne Abschied werde ziehen lassen, und doch war ihm bange vor dem Anblick dieses Mannes, der es so gut mit ihm gemeint und dessen freundliche Pläne er so schnell durchkreuzt hatte.
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