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Im ganzen wird aber hier der vorhin angekündigte Fall verwirklicht, daß die Fiktion neue Möglichkeiten des unheimlichen Gefühls erschafft, die im Erleben wegfallen würden. Alle diese Mannigfaltigkeiten beziehen sich streng genommen nur auf das Unheimliche, das aus dem Überwundenen entsteht.

Sogar ein »wirkliches« Gespenst wie das in O. Wildes Erzählung »Der Geist von Canterville« muß all seiner Ansprüche, wenigstens Grauen zu erregen, verlustig werden, wenn der Dichter sich den Scherz macht, es zu ironisieren und hänseln zu lassen. So unabhängig kann in der Welt der Fiktion die Gefühlswirkung von der Stoffwahl sein.

An den Percy Hotspur hatte ich schon beinahe ganz vergessen, da ist er wieder, willkommen, mein Held, denkst du noch an unsere letzte Begegnung vor drei Jahren, in drei Jahren also auf Wiedersehen!... Aber mein Glauben, daß ich alle diese Dinge und noch einige andere, mir unentbehrliche, zu jeder Zeit im Kopf habe, ist doch nur Fiktion.

Vielleicht ist etwas Wahres an dieser Legende, denn die rhythmische Bewegung der verschiedenen Gangarten des Kamels ist dem Araber, der so nahe mit diesem Tiere befreundet ist, immer etwas sehr Vertrautes, vermutlich der vertrauteste äußere Rhythmus gewesen, der sein Ohr erreichte, und noch die Dichter der geschichtlichen Zeit haben sich in poetischer Fiktion mit Vorliebe in die Lage von Wüstenreisenden versetzt.

Und sehen Sie, Gabriele, dann sage ich mir: wir schufen hier nicht den Staat, und er wird nie geschaffen werden, wenn er sich nicht selbst aufbaut, wir schufen nur eine Fiktion des Staates, lassen die andern ein Theaterstück aufführen, dessen Autoren und Regisseure wir sind. Aber sie spielen nur so lange Theater, wie sie in unserem Bannkreise sind, nicht eine Minute länger!

Grundsätzlich ist jede Beschränkung der Rechte abzulehnen, die unter der falschen Fiktion einer durch den Dienstvertrag begründeten Interessengemeinschaft beider Teile abzuleiten gesucht wird. Dergleichen gibt es rechtlich nur in einem genossenschaftlich organisierten Unternehmen, in welchem die Gesamtheit der einzelnen den Prinzipal darstellt.

Der Staatsminister hatte zwar des Prinzen Lebensgang überwacht und geleitet, hatte anfänglich den Schulrat Dröge zu seinem ersten Lehrer bestimmt, dann das Fasanenkonvikt für ihn ins Leben gerufen, ihn später mit Doktor Überbein auf die Universität geschickt, auch seinen scheinbaren militärischen Dienst geregelt und ihm sogar Schloß »Eremitage« zur Wohnung bestimmt aber alles nur unmittelbar und bei seltener persönlicher Berührung; ja, wenn Herr von Knobelsdorff in jenen Erziehungsjahren mit Klaus Heinrich zusammengetroffen war, so hatte er sich wohl gar nach des Prinzen Entschließungen und Zukunftsplänen untertänigst erkundigt, als wüßte er nichts davon, und vielleicht war es gerade diese von beiden Seiten standhaft aufrechterhaltene Fiktion, die den Verkehr durchaus in den Schranken des Förmlichen gehalten hatte.

Richer hat die Erklärung des de La Motte offenbar vor Augen gehabt. Und vielleicht hat er sie gar verbessern wollen. Aber das ist ihm sehr schlecht gelungen. Wenn Richer das Wesen eines Gedichts in die bloße Fiktion setzet: so bin ich es zufrieden, daß er die Fabel ein Gedicht nennet.

Es kann dann nicht anders kommen, als daß wir in der Welt der Fiktion, in der Literatur, im Theater Ersatz suchen für die Einbuße des Lebens. Dort finden wir noch Menschen, die zu sterben verstehen, ja die es auch zustande bringen, einen anderen zu töten.

Die nicht zahlreichen bundesgenoessischen Ortschaften diesseits des Po, namentlich Ravenna, sowie die gesamte Landschaft zwischen dem Po und den Alpen ward infolge eines von dem Konsul Strabo im Jahre 665 eingebrachten Gesetzes nach italischer Stadtverfassung organisiert, so dass die hierzu sich nicht eignenden Gemeinden, namentlich die Ortschaften in den Alpentaelern, einzelnen Staedten als abhaengige und zinspflichtige Doerfer zugelegt wurden, diese neuen Stadtgemeinden aber nicht mit dem roemischen Buergertum beschenkt, sondern durch die rechtliche Fiktion, dass sie latinische Kolonien seien, mit denjenigen Rechten bekleidet, welche bisher den latinischen Staedten geringeren Rechts zugestanden hatten.