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Geh, Freund! wofern nicht alles mich Betrügt, giebt's ein Turnier; geh, und erkund'ge dich. 79 Der Alte geht. Inzwischen wird Amande Von Fatmen angekleid't. Denn, was sie haben muß, Sich, mit dem Glanz, der ihrem hohen Stande Und ihrer Schönheit ziemt, in diesem fremden Lande Zu zeigen, fanden sie im reichsten Überfluß Gehäuft zu ihren Füßen liegen.

1 Es ist nun Zeit, uns auch nach Fatmen umzuschauen, Die wir, seit Rezia mit Hüon sich ins Meer Gestürzt, im Schiff, allein und alles Trostes leer Gelassen, Tag und Nacht das Schicksal ihrer Frauen Beweinend, und ihr eignes freylich auch. Denn ach! sie weint, sie schreyt, sie rauft ihr Haar vergebens; Er ist verweht, mit einem einzigen Hauch Verweht, der ganze Bau der Ruhe ihres Lebens.

49 Als eine, die kaum ihren Augen glaubt, Steht Rezia, des Athems fast beraubt. Welch Wunder! ruft sie aus; und just in dem Momente, Wo nichts als dieß uns beide retten könnte! Ein guter Genius ist mit uns, Königin, Versetzt der Held. Indem kommt durch die Haufen Der Tanzenden sein treuer Scherasmin Mit Fatmen gegen sie gelaufen. 50 Kommt, keicht er, lieber Herr!

3 Die Pinke treibt, indeß ein allgemeines Zagen Das Volk entnervt, auf ungewissem Meer Herum gejagt, bald west bald südwärts hin und her; Bis, da der Winde Wuth in sieben schrecklichen Tagen Erschöpft ist, an den Strand von Tunis sich verschlagen Der Hauptmann sieht. Den Zufall, der ihn sehr Zur Unzeit überrascht, in Vortheil zu verwandeln, Beschließt er Fatmen hier als Sklavin zu verhandeln.

Wir haben keine Zeit Dem Tanzen zuzusehn; die Pferde stehn bereit, Die ganze Burg ist toll, die Thüren alle offen Und unbewacht; was säumen wir? Auch hab' ich unterwegs Frau Fatmen angetroffen, Zur Flucht bepackt als wie ein lastbar Thier. Sey ruhig, spricht der Held, noch ist's nicht Zeit zu gehen, Erst muß das Schwerste noch geschehen.

66 Die Gipfel glänzten schon im ersten Purpurlichte, Als unser Held, die Stirn in finstern Gram Gehüllt, zurück zu seinen Freunden kam. Erschrocken lasen sie in seinem Angesichte Beym ersten Blick die Hälfte der Geschichte. Unglückliche, spricht er zu Fatmen, die vor Scham Zur Erde sinkt, wohin war dir dein Sinn entflogen? Doch dir verzeih' ich gern du wurdest selbst betrogen.

Schreyt sie mit funkelndem Aug', und flucht der ersten Stunde Da sie ihn sah, verwünscht mit bebendem Munde Sich selbst, und stürmt hinweg, und hinter ihr Schließt wieder klirrend sich des Kerkers Eisenthür. 39 Inzwischen hatte das Gerüchte, Das Unglücksmähren gern verbreitet und verziert, Von ihrem Herrn die traurige Geschichte Auch Scherasmin und Fatmen zugeführt.

In allem dem, was er für sie gethan, War Absicht, wie ihn däucht, und ein geheimer Plan. 23 Bey diesem schwachen Hoffnungsschimmer, Der wie ein fernes Licht in tiefer Nacht ihm scheint, Entschließt er sich, von Fatmen nun sich nimmer Zu trennen, und, mit ihr durch gleichen Schmerz vereint, Des Schicksals Aufschluß hier in Tunis abzuwarten.