Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 21. Mai 2025


Vielleicht schicke ich bald eine Abschrift meiner Elegieen zu nochmaliger gefälliger Durchsicht. Sagen Sie mir doch auch was Sie und ihre Nächsten in dieser Zeit vorgenommen haben. Leben Sie recht wohl und gedenken mein. Weimar am 1 Januar 1800. =Goethe.= Seit dem neuen Jahre habe ich vergebens gehofft Sie, und wäre es auch nur auf kurze Zeit, in Jena zu sehen.

Durch die Vorschläge zur Verbesserung meiner Elegieen haben Sie mir eine besondere Gefälligkeit erzeigt. Ich habe sie meistens eingeschaltet und nun folgt mit meinem Dank freylich auch die zweyte Sammlung. Sogar die Epigramme werden nachkommen, welche Ihrer Theilnahme vielleicht am meisten bedürfen.

Schlegel besprach Goethes Hermann und Dorothea in der Jenaischen allgemeinen Literaturzeitung 1797 Nr. 393-396, wiederabgedruckt in seinen Charakteristiken und Kritiken Band 2, S. 260 und seinen sämtlichen Werken Band 11, S. 183; vgl. auch S. 5. »August Wilhelm Schlegels ästhetische Kritik kann sich sicherlich mit allem, was die damalige Zeit hervorbrachte, auch der philosophischen Tiefe nach messen und fand erst an Hegels und Vischers Aesthetik eine ebenbürtige Fortsetzung und beziehungsweise Gegnerschaft.... Gleich seine ersten kritischen Versuche in Jena, über Goethes römische Elegieen und über Hermann und Dorothea, ragten sowohl historisch als theoretisch über das Gewöhnliche hoch hinaus.

B. Herder, wohl hätte wünschen mögen.... Wie über die römischen Elegieen war auch August Wilhelm Schlegels Charakteristik von Hermann und Dorothea eine in wenig Worten erschöpfende Vorausnahme alles dessen, was jemals über dies Epos einsichtiges gesagt worden ist« Gedanken über Goethe S. 112. 113. 114.

Die römischen Elegieen, die ein bedenkliches moralisches Wagnis schienen, besprach er mit einer Sachkenntnis und Wärme, mit einem freien poetisch-sittlichen Gefühl, wie man es den damaligen und späteren Geschmacksrichtern und Neidern, z.

Auch in diesem Gedicht ärgert man sich, gleich hinter Homer den Schulmeister von Eutin mit dem Werke seiner etwas groben Finger erwähnt zu sehen. Wie Voß einen Kranz bekommt, so werden andrerseits die Tadler abgewiesen, die Goethe wegen seiner Elegieen und Epigramme, wegen des üppigen und stachlichten Tons Vorwürfe gemacht.

Schon in seinen Jugendliedern, die auf die kalte, moralisierende, gemachte Lyrik unmittelbar folgen, trifft die wahrste, naivste, seelenvollste Melodie unser Ohr; im Werther werden alle Leiden und Seligkeiten eines einseitigen Gemütslebens, das mit sich und der Welt in grausamem Bruch ist, vor uns erschlossen; im Tasso ist gleichfalls die innere Welt der Dichterbrust in ihrem thränenvollen Kampf mit der herben Realität, mit der sie eigenwillig und übergreifend sich noch nicht in Einklang gesetzt hat, vor unser Auge gezaubert; der Faust ist das tiefsinnige Drama von dem Ich, das auf sich selbst gestützt an sich verzweifelt, schmerzvoll ringt, in Genuß und Erkenntnis vergeblich sich zu genügen strebt und endlich in freier Wirksamkeit und Thätigkeit den Frieden gewinnt; in der Iphigenie stehen wir auf dem Boden des schon gewonnenen Sieges und die Schönheit einer edeln Seele ist Herrin über die blinde Verworrenheit der Leidenschaft und über Fluch und Frevel grauenvoller Vergangenheit; in den römischen Elegieen ist in dem süßen Genuß befriedigter Liebe, in der unbefangenen Grazie reinen menschlichen Empfindens alle negative, naturfeindliche Moral auch selbst als Feindin aus dem Bewußtsein geschwunden und nur die hineinblickenden Zeugen einer großen untergegangenen Welt mischen Tropfen der Wehmut in den Kelch heiterer Freude, diese mehr lindernd als trübend.

Wort des Tages

fernweilenden

Andere suchen