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Aktualisiert: 3. Oktober 2025
Und selbst wenn jemand käme und behaupten würde, daß ich Leo Strakosch bin ich würde einfach leugnen und niemand könnte mich überführen, denn mein Paß ist echt, die Unterschrift ist echt, und wenn man bei der Polizei in Paris anfragen sollte, so würde man die Auskunft bekommen, daß Henry Dufresne mit Reisepaß nach Wien abgereist sei.«
Herr Windholz, der Besitzer des Hauses in der Billrothstraße, war plötzlich eine gewichtige Persönlichkeit geworden, der Verein der Hausbesitzer wählte ihn zum Vorstand und täglich kam er zu seinem vornehmen französischen Mieter, Herrn Dufresne, um sich bei ihm Rat zu holen.
Es dauerte geraume Zeit, bevor Krötzl endlich die verquollenen Aeuglein aufschlug und die Situation begriff. »Jessas, der Herr Dufresne, is' schon so spät?« Und dann, mit einem Blick auf die Taschenuhr, brummend: »Noch net amal Neun is'! Da hätt' i' noch a ganze Stund' schlafen können!« »Jawohl,« sagte Leo lachend, »wenn ich nicht eine bessere Unterhaltung für Sie und mich wüßte.
Also, du siehst wieder einmal: Wir Juden sind schlau und wissen, wo unser Vorteil bleibt!« Leo kroch über den Zaun zurück und Herr Dufresne besorgte noch am selben Tag seinen Umzug nach der Billrothstraße. Hofrat Spineder und seine Gattin stellten aber mit Befriedigung fest, daß ihr Töchterchen zum erstenmal seit Jahr und Tag guter Laune war und heiter vor sich hinsang.
Henry Dufresne nahm die übernommene Pflicht, Oesterreich vor den Juden zu schützen, sehr ernst, denn er läutete schon um halb zehn Uhr bei Herrn Krötzl an.
Die neue Partei hieß »Partei der tätigen Bürger Oesterreichs«, stellte sich auf ein absolut bürgerlich-freisinniges Programm und begann mit einer lebhaften und temperamentvollen Agitation. Daß der Franzose Dufresne die Flugzettel und Aufrufe verfaßte, das wußte niemand als Herr Habietnik. Der Erfolg übertraf die kühnsten Erwartungen.
Der Fremde war sofort im Bilde, nickte verständnisvoll, forderte ein Appartement auf die Ringstraße hinaus und füllte dann den Meldezettel aus. »Henry Dufresne, Kunstmaler aus Paris, 29 Jahre alt, katholisch, ledig.«
»Ein Weihnachtsgeschenk von Herrn Henry Dufresne«, sagte Lotte, die purpurrot geworden war, und ein unendliches Glücksgefühl durchströmte ihr junges Herz, als sie den Ring über den Finger zog. Der Herr Hofrat aber war betreten und erklärte kategorisch: »Lotte, nun aber muß dieser Herr Dufresne sich uns doch endlich vorstellen und um deine Hand anhalten.
Herr Windholz war begeistert, umarmte den Franzosen und versicherte ihm, daß er keinesfalls im Zinse gesteigert werden würde. Es geschah ganz nach dem Programm des Herrn Dufresne. Der Verein der Wiener Hausbesitzer beschloß einstimmig das Ultimatum und die Regierung fiel um.
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