United States or Czechia ? Vote for the TOP Country of the Week !


Ein Zettel am Haustor eines modernen Zinspalastes in der Billrothstraße fesselte seine Aufmerksamkeit. »Kleine, elegant möblierte Wohnung mit Atelier sofort zu vermieten. Auskunft erteilt der PortierKurz entschlossen betrat Herr Dufresne das Haus und suchte den Portier auf, der ihn mittelst Lift nach dem fünften Stock führte und die Wohnung zeigte.

Frau Spineder seufzte tief. »Mein Lieber, ich kenne selbst mein Kind nicht mehr und habe keine Ahnung, was in seinem Herzen vorgeht. Jedenfalls müssen wir, wenn sich zeigt, daß das Judengesetz bestehen bleibt, darauf dringen, diesen Herrn Dufresne kennen zu lernenHofrat Spineder nickte. »Jawohl!

Nun war Herr Dufresne ganz oben, mit einem Ruck schwang er sich über den Zaun in den Garten des Hofrates Spineder hinüber und versteckte sich hinter einem mächtigen Lindenbaum, der mitten im Weingarten stand. Einige Minuten später war das Mädchen beim Baum angelangt, aber es konnte den Mann hinter dem Baum nicht sehen. Bis plötzlich Unerwartetes geschah.

Herr Strakosch, alias Dufresne, aber hetzte munter weiter und sagte eines Tages mit Emphase: »Wenn sich die Hausbesitzer noch weiter diese Versklavung gefallen lassen, so halte ich sie alle zusammen für alberne Waschlappen und ich werde eine Stadt verlassen, in der solche Zustände möglich sind

Als eine alte Frau über die Teuerung zu jammern begann und arg auf die hohe Obrigkeit schimpfte, klopfte Herr Dufresne sie auf die Schulter und meinte in tadellosem Deutsch und wienerischem Akzent besänftigend: »Wie kann man nur so was sagen, Mutterl, wir müssen doch alle froh und glücklich sein, weil wir die Juden losgeworden sindAber das Mutterl begehrte jetzt erst recht auf.

Fiel das Gesetz nicht, so wurde seine Rückreise zwingende Notwendigkeit, da sein Freund Henry Dufresne, dessen Namen er führte, jetzt selbst aus Südfrankreich wieder nach Paris übersiedeln wollte und von da an die Gefahr einer Aufdeckung seines verwegenen Spiels vorlag.

»Ausreden lassen, Aff'«, lachte Lotte und zwickte ihn in das Ohr. »Ich beichtete also, aber natürlich nur das, was mir paßte. Ich sagte dem Papa, daß ich bei der Erna einen sehr feinen jungen Mann kennen gelernt habe, den ich ebenso gut leiden mag, wie er mich und daß ich ihn oft treffe, um mit ihm spazieren zu gehen. Er sei ein Franzose, namens Henry Dufresne, der hier große Geschäfte mache.

Ich vertraute mich einem lieben, guten Kameraden, Henry Dufresne, der für mich ins Feuer gehen würde, an, ließ mir den Knebelbart, wie er ihn hat, stehen und bekam von ihm sämtliche Papiere, als da sind: Taufschein, Heimatschein, Militärzeugnis und den ordnungsgemäß von der österreichischen Gesandtschaft in Paris vidierten Paß.

Bis der Hofrat so energisch zu husten begann, daß Lotte es vernahm und sich blutrot aus den Armen des Geliebten befreite, um ihn ihren Eltern vorzustellen: »Papa, Mama, dies ist mein Bräutigam, Henry Dufresne...!« »Recte Leo Strakosch«, lautete die Ergänzung und Leo warf sich auch schon dem Hofrat und dann seiner zukünftigen Schwiegermutter in die Arme.

Da er um diese Zeit mit einigen Genossen das Schachbuch von Dufresne studierte, war man auch von einem Schachklub nicht mehr weit entfernt ... Aber auch sonst noch, auf den Gassen, hielt er die Kollegen fest, führte sie mit sich oder schloß sich an ihre Besorgungswege an, oft auch setzte er sie in Verlegenheit, indem er aus einer Quergasse wie aus einem Hinterhalt hervorstürzte: »Da bin ich.