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Aktualisiert: 11. Juni 2025
Diederich fühlte sich durchschaut; er besah die Hand, die er aus dem Kasten zurückgezogen hatte. Aber Mahlmann bekundete nur die Absicht, sich Diederichs Bude anzusehen. Er fand, es sähe drinnen aus wie bei einer älteren Dame. Sogar die Kaffeekanne hatte Diederich von zu Hause mitgebracht! Diederich schämte sich heiß.
Er bemerkte Diederichs Enttäuschung und setzte hinzu: „Natürlich rede ich mit solch einem Manne anders. Aber jeder von uns muß an seinem Teil der Sozialdemokratie Abbruch tun und die kleinen Leute in das Lager unseres christlichen Kaisers hinüberziehen. Tun auch Sie das Ihre!“ Damit war Diederich entlassen.
Die zwanzigtausend, die er dem Alten zuletzt noch geliehen hatte, bekam er nun mit hundert Prozent zurück, und war noch edel. Daß der Alte sich für das Geld gerade Gausenfelder gekauft hatte, wirkte wie ein guter Witz von Heßling und tröstete im Augenblick manchen über den eigenen Verlust. Bei Diederichs Abgang schwieg man an seinem Wege.
Kienast schlug seinerseits etwas vor. „Wenn du einfach die Mitgift auf Fünfzigtausend festsetztest! Magda würde dann auf ihren Anteil am Geschäft verzichten.“ Dies stieß wieder auf Diederichs unbedingten Widerspruch. „Es wäre gegen den letzten Willen meines seligen Vaters, der ist mir heilig.
„Vergnügen kommt nicht in Frage.“ Jadassohn wandte sich um, mit einem Gesicht, als sei er im Begriff, jemand hineinzulegen. Da er Diederichs beunruhigte Miene sah, kam er zurück. „In vier Wochen“, sagte er merkwürdig ernst und gefaßt, „werden Sie es selbst sehen. Vielleicht ist es vorzuziehen, wenn Sie die
„Mein lieber Herr Göppel, ich kann Ihnen nur sagen: Was die Herren da oben und besonders mein verehrter Freund, der Assessor von Barnim, zu glauben für richtig halten, das glaub’ ich auch – unbesehen. Das kann ich Ihnen nur sagen.“ Der Schwager, der Beamter war, schlug sich plötzlich auf Diederichs Seite.
Diederich füllte gehorsam den Meldezettel aus; erst als der Oberkellner fort war, äußerte er seine Entrüstung über den Betrieb hier und über Zürich. Sie ward immer lauter und verdichtete sich zu dem Vorsatz, an Baedeker zu schreiben. Da diese Vergeltung indes zu wenig greifbar schien, machte er kehrt gegen Guste: ihr Hut sei schuld. Guste wieder schob es auf Diederichs Hohenzollernmantel.
Schauer der Macht strömten aus dem Wort auf ihn ein, als wäre es echt gewesen ... Tags darauf stand es in der „Netziger Zeitung“ und schon am Abend im „Lokal-Anzeiger“. Schlechtgesinnte Blätter verlangten ein Dementi, aber es blieb aus. Noch schwellten solche Hochgefühle Diederichs Brust, da bekamen Emmi und Magda eine Einladung von Frau von Wulckow, nachmittags zum Tee.
Er war in Diederichs Hand; die Spiegelgalerie hatte sich geleert, auch die beiden Damen verschwanden dahinten im Gedränge. „Buck und Genossen führen einen Gegenschlag“, sagte Diederich sachlich. „Sie sind entlarvt und rächen sich.“ „An mir?“ Der Bürgermeister hüpfte auf. „Verleumdungen, ich wiederhole: infame Verleumdungen werden gegen Sie gerichtet.
Diederichs ganzes Innere bäumte sich auf, in der Unbestechlichkeit seiner kaisertreuen Gesinnung. „Und woher weiß er es?“ dachte er mit zornigem Entsetzen. „Hat Wulckow mich verkauft? Sie glauben wohl alle schon, ich treibe doppeltes Spiel?“ Denn Kunze und die anderen waren ihm heute merklich abgekühlt erschienen; sie hielten es scheinbar nicht mehr für nötig, ihn einzuweihen in das, was vorging?
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