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Aktualisiert: 12. Juni 2025
»Ja – ich darf, aber ich soll um Mitternacht wieder zu Hause sein.« »Recht so. Du brauchst dir nicht die ganze Nacht um die Ohren zu schlagen. Sei vernünftig, Dörthe – daß du mir keine Dummheiten machst! Ich weiß, wie’s beim Erntefest zugeht.« Dörthe lachte. »Habe doch keine Bange, Vater! Nee – ach du lieber Gott! So bin ich nicht wie die Liese! ... Vater, du siehst immer noch blaß aus.
Pauline bereitete das Abendbrot, während sich Dörthe, die Hände auf die Hüften gestemmt, vor ihren Vater stellte. »Wie fühlst du dich denn?« fragte sie. Er winkte mit der Hand. »So gesund wie früher, Dörthe, verlaß dich drauf! ’s ist ’ne Narretei vom Doktor, daß er mir noch immer das Rauchen verbieten tut. Das ist das einzigste, was mir noch fehlt.«
»Vater, mein Bombardon!« schrie er. »Draußen in der Küche – ich hab’ es geputzt! Und bring meinen Hut mit! – Heiliges Donnerwetter, ich habe ja nicht gedacht, daß es schon so spät ist! – Nun hab’ ich die Weste schief zugeknöpft! Gib das Halstuch her, Dörthe!« Während er das Tuch vor dem Spiegel knüpfte, trat Albert ein. Er lebte jetzt halb in Oberlemmingen, halb in Frankfurt.
Die verschiedenfachen »liebe Dörthe« hatte der Schreiber aus eigner Machtvollkommenheit eingefügt. Gern hätte er am Schlusse gesagt: »Dein Dich immer noch lieb habender Fritz«
Aber auch Fritz schimpfte. So was Ungeschicktes wie die Dörthe sei noch nicht dagewesen. Als ob der Himbeerlikör kein Geld koste. Und das wolle einmal eine tüchtige Hausfrau werden! Nee – da werde er es sich doch noch lieber bedenken ... Dörthe schlich, ohne zu antworten, hinaus.
Dörthe saß am Tisch und hielt den Kopf mit den Armen umschlungen. Schweigend deutete Tante Pauline auf den erbrochenen Brief; ein bitteres Lächeln zuckte um ihre scharfen Lippen. »Lies mal,« sagte sie; »vor fünfundvierzig Jahren – da hat mich der alte Möller grad’ so sitzen lassen.« Das ganze Herz voll schluchzenden Grams, gebrochen und zerschmettert, trat Klempt unter die Haustür.
Und deshalb war Dörthe, ehe sie nach dem Kruge gegangen, noch einmal zu ihrem Vater herangesprungen und hatte ihn gebeten, noch an diesem Abend die Entscheidung herbeizuführen. Klempt wollte anfänglich nicht; er war nicht gern im Kruge; bei seiner Menschenscheu ängstigte er sich auch, der Gesamtfamilie Möller entgegenzutreten. Und sicher waren sie heute alle zusammen.
Er war übrigens ein sehr hübscher Mann: groß, schlank und blondbärtig, und wenn er einen mit seinen hellen blauen Augen anschaute, hätte man darauf schwören können, daß er der beste und treuherzigste Bursche unter der Sonne sei. Dörthe ging nicht durch den Haupteingang in den Krug, sondern hinten herum, durch die Küche.
Sie gab ihm einen herzhaften Kuß auf den Mund, so daß er den Satz nicht beenden konnte, und sprang aus dem Zimmer, der Tante beinahe in die Arme, die ihr im Hausflur mit einer Schüssel voll weißen Käses und der Leinölflasche entgegenkam. »Herrjeses,« sagte Pauline, »so sieh dich doch vor! Hast du letzte Nacht was geträumt?« Dörthe nickte. Die Tante wurde wißbegierig. »Von was denn?«
Ich sage dir, auch ich werde heiraten, aber ich muß noch warten; die Rechte ist noch nicht da, und ich brauche viel Geld. Geld ist die Hauptsache.« »Die Hauptsache,« bestätigte auch der Alte, und Bertold nickte dazu: »Man muß rechnen.« »Also schlag dir die Dörthe aus dem Kopf, Fritz,« begann Albert von neuem. »Das gibt ein paar Tränen, und in einem Vierteljahr ist die Sache vergessen.
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