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Aktualisiert: 27. Juni 2025


Dieser jedoch blieb vor dem alten Herrn stehen, senkte einen Augenblick nachdenkend den Kopf, wie um seine Gedanken zu ordnen, und sprach dann mit bewegter Stimme: „Sie haben mich kennen gelernt, Herr Challier, als heimathlosen Flüchtling, und dennoch haben Sie mir freundlich Ihr Haus geöffnet.

Herr Challier begrüßte ihn mit herzlicher Freundlichkeit; das junge Mädchen trat ihm entgegen, reichte ihm mit anmuthiger Bewegung die Hand und sprach, indem sie mit einem kalten, feindlichen Seitenblick Herrn Vergier streifte: „Wir fürchteten schon, daß Sie nicht kommen würden und würden Ihre Abwesenheit sehr bedauert haben.“

Nun,“ sagte Herr Challier das Gespräch abbrechend, „ich hoffe, daß die kriegerischen Befürchtungen auch diesmal unbegründet sein werden und daß man die steigende Wohlfahrt des Landes einem augenblicklichen militairischen Ruhm vorziehen wird.“ Er blickte auf seine Uhr.

Herr Vergier empfahl sich bald unter dem Vorwande dringender Geschäfte, die er noch zu erledigen habe und Herr Challier zog sich zurück, um seiner Gewohnheit gemäß einen Augenblicknachzudenken“, wie er sagte, das heißt in dem Lehnstuhl seines Cabinets einen kleinen Schlaf zu machen.

Eines Abends trat Herr Vergier hastig und von heftiger Aufregung zitternd in das Wohnzimmer, in welchem der alte Challier mit seiner Tochter saß. „Die Entscheidung ist da,“ rief er, dem alten Herrn ein Zeitungsblatt hinreichend, „alle diplomatischen Künste können diesmal den Krieg, nach welchem Frankreich dürstet, nicht aufhalten.

Er legte bei dem Eintritt des jungen Mannes das Blatt aus der Hand, erhob sich und trat ihm mit herzlichem Gruß entgegen. „Alles ist abgemacht, Herr Challier,“ sagte Cappei in ziemlich reinem, aber im deutschen Accent anklingenden Französisch, „die Legion ist aufgelöst, wir sind Alle frei und können hingehen, wohin wir wollen.

Wenn Du das glaubst,“ sagte der alte Challier, „so mußt Du an ihn schreiben und Erklärung von ihm verlangen. Ist er krank, was ja möglich ist, so wird der Brief in die Hände der Seinigen kommen, und Alles wird klar werden.“ „Ich soll ihm zuerst schreiben,“ rief Luise, indem eine dunkle Röthe ihr Gesicht überflog, „ich soll ihn mit meiner Liebe verfolgen

Herr Challier blickte ihn ein wenig erstaunt an und sagte im herzlichen Ton: „Sie wissen, mein junger Freund, daß mein Rath und meine Erfahrung, wenn ich Ihnen mit denselben nützen kann, Ihnen stets zu Gebote stehen.“ Er setzte sich in seinen Lehnstuhl und lud den jungen Mann ein, in einem Sessel neben ihm Platz zu nehmen.

Dizier, von den ihnen begegnenden Bürgern freundlich begrüßt, nach dem Restaurant hin, in welchem sie sich gewöhnlich zu versammeln pflegten. Der junge Cappei trennte sich an der Ecke des Marktplatzes von ihnen und schritt langsam dem Hause des Holzhändlers Challier zu.

Neuntes Capitel. Ernst und still saß Fräulein Luise Challier in dem Wohnzimmer des alten Hauses in St. Dizier. Traurige Wochen und Monate waren verflossen, seit ihr Geliebter sie voll freudiger Hoffnung und Zuversicht verlassen hatte.

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