Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 19. Juni 2025


Caspars Zimmer lag über dem ehelichen Schlafgemach, und sie vernahmen nun in der eingetretenen Stille die unaufhörlich auf und ab gehenden Schritte ihres rätselhaften Hausgenossen. »Was mag er treibenmeinte die Frau verwundert.

Es bedurfte einer schlaflosen Nacht, um dem sonderbaren Plan Daumers, der eine Art Gottesurteil in sich schließen sollte, auf die Beine zu helfen. Die Weigerung Caspars, sein Tagebuch zu zeigen, gab den Anstoß.

Was sollten wir von der Zukunft Caspars denken, was von seinem Glück erhoffen, wenn Drohungen von so brutaler Art unverhüllt auftreten durften? Das Herz war mir schwer geworden. Doch war zu grübeln nicht die Zeit. Ich beschloß, zum Bürgermeister zu gehen und mich mit ihm zu beraten.

»Dem ist nicht ganz soversetzte Stanhope abweisend und nippte mechanisch von der Kaffeetasse. »Herr von Tucher spricht in seinem Brief nur von einigen übeln Gewohnheiten Caspars. Auch ich habe Augen; ein liebendes Herz ist niemals blind; versteht es nicht abzuwägen, so ist ihm doch die Gabe der Ahnung eigen. Im übrigen wollen wir unserm würdigen Gastgeber nicht vorgreifen.

Die Übersiedlung Caspars ins Lehrerhaus fand ohne Zwischenfälle statt. »Nun wohlan dennsagte Quandt während der ersten gemeinsamen Mahlzeit, als die Suppenschüssel aufgetragen wurde, »jetzt beginnt für Sie ein neues Leben, Hauser. Hoffentlich ist es ein Leben der Gottesfurcht und des Fleißes.

Sie wandten sich an Herrn von Tucher, und dieser ging die Treppe empor, gefolgt von einigen Herren. Unter der Gesellschaft im Saal verbreitete sich das Gerücht, es sei etwas passiert, und da Caspars Aufenthalt im Hause natürlich bekannt war, dachten alle an ein Ereignis wie das bei Daumer vorgefallene.

Da trat Caspar selber ins Zimmer und entschuldigte sich höflich. »Wo waren Sie dennforschte der Lehrer. »Ich bin zu Feuerbachs gegangen und wollte fragen, wie es dem Staatsrat gehtQuandt schluckte seinen Verdruß hinunter und begnügte sich, Caspars Fortgehen als Eigenmächtigkeit zu tadeln. Als er mit dem Jüngling allein war, wandelte er eine Weile ratlos auf und ab.

Herr von Tucher versprach zu kommen. Zu seiner Verwunderung ward er, als er am andern Tag etwas verspätet erschien, in eine vollständig verfinsterte Kammer geführt. Die Produktion hatte schon begonnen. Von irgendeinem Winkel her vernahm man Caspars eintönige Stimme lesend. »Es ist eine Seite aus der Bibel, die der Herr Stadtbibliothekar aufgeschlagen hatflüsterte Daumer Herrn von Tucher zu.

Als sie auf den vereinsamten Gassen schweigend ein Stück Wegs zurückgelegt hatten, schlang Daumer den Arm um Caspars Schulter und sagte: »Ach, Caspar, CasparEs klang wie eine Beschwörung. Caspar, den es nach Belehrung dürstete und dessen Herz zum Überfließen voll von Fragen war, seufzte auf und lächelte seinem Lehrer in wiedererwachtem Vertrauen zu.

Mit der Hand streichelte er Caspars Haare, preßte die Wange des Jünglings gegen seinen Busen, und ein verlorener Blick traf den stumm abseits stehenden Herrn von Tucher, der mit Verwunderung die ungewöhnliche Szene beobachtete.

Wort des Tages

insolenz

Andere suchen