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Aktualisiert: 19. Juni 2025
Um nicht durch Caspars Anblick der beständigen Pein der Enttäuschung ausgesetzt zu sein, folgte er der Einladung eines Vetters und begab sich für den Rest des Sommers auf ein Landgut in der Nähe von Hersbruck, wo seine Mutter schon seit drei Monaten weilte.
Trotzdem begab er sich am nächsten Mittag ins Lehrerhaus, trat in Caspars Zimmer und forderte kurz und streng von dem Jüngling die Ablieferung der Briefe, die er ihm während ihrer Trennung nach Nürnberg geschrieben. Caspar gehorchte ohne zu fragen.
Sie blinzelte mit den Augen, ihre Unterlippe wurde schlaff und entblößte eine schmale, feste Zahnreihe wie bei einem Nagetier. »#Pauvré diable#,« murmelte sie, »armes Herzle,« und erfaßte Caspars Hand. Davon erwachte Caspar völlig, befreite die Hand mit einem Ruck und schüttelte sich.
Der Präsident unterließ das Fragen; er fand einen veränderten Menschen in Caspar; es war etwas Beklommenes an ihm, sein Blick war weniger frei, nicht mehr so tiefstrahlend und seltsam ahnungslos, näher an die Dinge gekettet. Während die Frauen sich über Caspars Befinden befriedigt äußerten, kam auch der Arzt und bestätigte gern, daß von irgendwelcher Gefahr keine Rede mehr sein könne.
Und wenn es ihm auch manchmal schwer wurde, solche Überwindung zu üben, sei es durch ein eignes Bedürfnis, sich mitzuteilen, oder weil ein stumm forschender Blick Caspars an sein Herz faßte, es gab kein Schwanken, das Prinzip, grimmig wie ein Vitzliputzli, verstattete nicht, daß man die Grenze der Zurückhaltung mehr als nützlich überschreite.
Im Zimmer Caspars hatte der Kommissionsaktuar neuerdings ein Verhör begonnen. Caspar sollte sagen, ob noch ein Dritter zugegen gewesen sei, während er im Appellgericht mit dem fremden Mann gesprochen.
Morgen werden Sie diesen Namen abstreifen. Wie mich schon der erste Blick in Ihr Gesicht belehrt und erschüttert hat! Prinz, mein Prinz! Erlauben Sie mir, Ihnen die Hand zu küssen.« Er bückte sich rasch und küßte ehrfurchtsvoll Caspars Hand. Caspar hatte keine Worte. Er sah aus wie einer, dem plötzlich das Herz stillsteht.
Caspars wehmütige Klage bei der unerwarteten Kunde wurde nicht beschwichtigt durch den Hinweis, daß sein eignes Wohl diese Trennung erforderlich mache, auch nicht durch die Versicherung Stanhopes, daß er sobald als möglich, vielleicht schon nach Verlauf eines Monats, zurückkehren werde.
Meine geschätzten Herren,« fuhr er laut und förmlich fort, »tun Sie, wie Ihnen beliebt; in jedem Fall, dessen seien Sie eingedenk, bleiben Sie mir für das Wohl Caspars verantwortlich.« Als Daumer auf der Straße war, ärgerte er sich noch immer über den Ton und die Worte des Präsidenten. Doch zugleich konnte er sich seine Selbstunzufriedenheit nicht verhehlen.
Seine erste Regung war ein düsterer Argwohn und der Verdacht, daß alle trüben und versteckten Redereien über Caspars Schicksal eines ernstlichen Grundes doch nicht entbehren mochten.
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