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Der Lord beruhigte ihn mit einem Scherz; um nicht für wortbrüchig zu gelten, war es leicht, den Verstoß auf Caspars Unbesonnenheit zu schieben. So sah man die beiden auffallenden Gestalten häufig am Abend durch die Gassen wandeln. Arm in Arm; im eifrigen Gespräch achteten sie der Blicke nicht, die sie verfolgten.

Betroffen hörte er Caspars hastigen und unklaren Bericht an, und nach einiger Überlegung meinte er, er glaube nicht recht an das Abenteuer; »da hat dir wohl deine allweil erregte Phantasie einen törichten Streich gespieltsagte er ungewöhnlich streng. »Nein, es ist wirklich wahrbeteuerte Caspar.

Währenddem kamen der Baron Scheuerl, der Assessor Enderlin und andre Bekannte Caspars, die von der Abreise gehört hatten und ihm Lebewohl sagen wollten; ich hatte keine Zeit mehr, nur drei Worte mit ihm zu wechseln, binnen kurzem waren wir alle im Hausflur versammelt. Die Menge auf der Straße hatte sich vermehrt, in der Dunkelheit sah es aus, als ob ganz Nürnberg auf den Beinen sei.

Er ging sogleich in das Zimmer Caspars, der zu Bett gebracht worden war. Der Doktor Horlacher war zugegen. Er hatte die Wunde schon untersucht. »Wie steht’sfragte Quandt. Der Doktor antwortete, es sei kein Grund zu ernster Besorgnis vorhanden. »Das dacht’ ich mirversetzte Quandt. Jetzt erschien der Hofrat Hofmann.

Nachdem er im Gasthof zum Lamm Quartier gemietet hatte, ließ sich der Präsident von den beiden Herren sogleich zur Burg und auf den Turm führen. Es hatte schon neun Uhr geschlagen, als sie dort ankamen. Groß war ihre Überraschung, als sie das Zimmer Caspars leer fanden; die Frau des Wärters erklärte verlegen, ihr Mann sei mit Caspar ins Wirtshaus zum Krokodil gegangen.

Noch immer war es die liebste Vorstellung Caspars, einst heimkehren zu dürfen; »erst lernen, dann heimsagte er mit dem Ausdruck unbesiegbarer Entschiedenheit. »Aber du bist ja zu Hause, hier bei uns bist du zu Hausewandte Daumer ein. Aber Caspar schüttelte den Kopf.

Er mußte zu erfahren suchen, wer und wo sein Vater und seine Mutter waren, und vor allem mußte er hingehen und sich seinen Platz erobern, von dem man ihn nicht vertreiben konnte. An einem Winterabend betrat Herr von Tucher Caspars Zimmer und fand ihn tief in sich gekehrt.

Herr von Wessenig zeigte seine Zähne und stellte sich vor Vergnügen in die Steigbügel. »Nun rate malsagte er, »wir wollen mal sehen, ob du raten kannst. Von wem kann das Brieflein seinEr zwinkerte Herrn von Rumpler verständnisinnig zu, indes Caspar den Kopf senkte. Es quoll auf einmal Traumluft um Caspars Sinne und eine Hoffnung liebkoste ihn, die den kargen Tag verleugnete.

Der Fremde lüpfte mit demutsvoller Höflichkeit den Hut; hierauf ging er und verschwand in der Richtung gegen die Schwanengasse. Während des ganzen Auftrittes, der etwa acht bis zehn Minuten gedauert hatte, war also nicht ein einziges Wort aus Caspars Lippen gekommen. War es Freude, die Caspar empfand? War Freude so beschaffen, daß einen dabei fror bis ins Mark?

Da es Ferienzeit war und der Lehrer ohnedies nicht ins Haus kam, brauchte er für den Unterricht Caspars keine Maßnahmen zu treffen; er empfahl ihm fleißiges Eigenstudium, trug Sorge für seine täglichen Bedürfnisse, ließ ihm vier Silbertaler an Taschengeld zurück und ging nach kaltem Abschied, die Aufsicht über ihn der Polizei und einem alten Diener des Hauses überlassend.