Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 19. Juni 2025
"Ja, wahrhaftig", fiel hier Frau von Braka ein, die als Zeugin gerufen worden, "es war doch ein schlechter Streich von den jungen Windbeuteln, die ihn unterm Ofen angebunden hatten, denn sehen Sie ihn nur an, es ist doch immer nur ein schwacher, verbogener Mensch, wie leicht hätte er sich einen Schaden tun können, daß ihm das Hinterste nach vorne umgedreht worden wäre."
"Ja, liebes Mädchen", sprach Braka und umarmte sie, "ich habe es dir schon seit ein paar Wochen sagen wollen, du bist nun erwachsen, kannst auch alle Tage einen Mann nehmen; freust du dich nicht, Blitzmädchen? Wie ist dein Busen hervorgetreten wie eine Frucht unter Blättern, und du hast es nicht bemerkt, sieh, der Mond hat Platz, seine Strahlen hinüberzurollen."
"Um unsrer lieben Jungfrau harte Haut am Fuße bitte ich dich", sprach Braka und hielt ihr den Mund, "sage dem kein Wort, denn sieh, der würde es dir in seiner Bosheit nicht vergeben, daß du dich bisher stelltest, als sei er dein Schatz."
Als Braka kam, rief der Kleine ihr mit schwacher Stimme entgegen, er sei von der Pest so schwach, daß er auf seinen Füßen nicht mehr zu stehen vermöge, alles gehe mit ihm herum, er sehe gar nichts mehr, und seinen Gedanken hinke er mit der Zunge so weit nach, daß er es fast aus den Augen verloren, was er eben sagen wolle.
Darüber wurde der Wurzelmann böse und gab ihr eine derbe Maulschelle. Braka konnte sich in solchem Falle nicht mäßigen, sie stemmte beide Hände in die Seite und fing so heftig an zu schimpfen, daß die lachende Bella sie kaum mit der Vorstellung beruhigen konnte, die Nachbarn möchten sie hören, und dann wäre ihr Zufluchtsort auf einmal verraten.
Braka war gegenwärtig und fragte ihn listig, wie es denn mit seinem Kriegshandwerk jetzt stehe, ob er bald General oder Korporal sein würde.
Als er zurückgekommen, sagte er nichts von diesem Empfange, nur sah es ihm Braka an seinem ganzen Wesen an, daß er gedemütigt worden. Er sprach nur, daß er den Erzherzog nicht getroffen, daß er sich bald fort von dem Orte wünsche, wo ihm in jetziger Pestzeit jeden Augenblick eine neue Gefahr drohe; zugleich erkundigte er sich, ob der Arzt nichts gesendet.
Als sie sich in den Gedanken an ihn recht ersättigt und gestärkt hatte, öffnete sie leise das Nebenzimmer, wo sie mit Braka schlafen sollte, war aber verwundert, die Fenster offen, die Betten geschlossen und den Reisekoffer nicht mehr an Ort und Stelle zu sehen.
Am andern Abende ging Bella noch einmal in den kleinen Garten; was sie erlebt, drängte sich ihr zusammen, jeder Zweig schien ihr bedeutend. Der Nacht, wo sie den Erzherzog gesehen, erinnerte sie sich, er selbst war ihr aber ganz entfallen, sie konnte sich nicht denken, wie er ausgesehn habe, auch schien ihr das wenig wert; sie freute sich in die Welt einzutreten, aber sie fürchtete, die sie umgaben, und das Gefühl, daß sie ihr zu schlecht wären, überraschte sie sehr schmerzlich; sie schämte sich ihrer, weil sie ihren Vater gekannt hatte, und alle Dankbarkeit gegen Braka, alle Freude, die sie über das Gedeihen des kühn und glücklich erschaffenen Wurzelmännchens hegte, konnte diese Scham nicht unterdrücken. Es lag ihr die Hoheit ihres ägyptischen Stammes im Blute, und sie sah zu den Sternen zutraulich als zu ihren Ahnen und fühlte den Sommer ihres Landes jetzt in dem kalten Oktober, wo der Nil sinkt und alles sich zur Arbeit regt, aber sie wußte auch das alte Verbrechen ihres Volks, daß sie der heiligen Mutter Maria auf ihrer Flucht nach
Der Bärnhäuter verschwand, es dauerte aber noch eine Weile, ehe Braka und Bella aufzusehen wagten. Der kleine Cornelius lachte sie aus, und sie konnten sich einer gewissen Hochachtung gegen ihn nicht erwehren. "Wenn uns der große Kerl nur nicht einmal mit all unserm Hophei davonläuft", sagte Braka.
Wort des Tages
Andere suchen