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Ihre Religion ist anscheinend in den primitivsten heidnischen Vorstellungen geblieben, sie beten hölzerne Götzen an, und nur hier und da ist ein schwacher Lichtschein des Brahman oder der buddhistischen Lehre in ihre Geisteswelt gedrungen. Irgendeine der vielen Inkarnationen Brahmas lebt hin und wieder in ihrer Vorstellung in entstellter Gestalt fort, ohne daß ihr Sinn lebendig geworden ist.

Die blinde Liebe einer Mutter zu ihrem Kind, den dummen, blinden Stolz eines eingebildeten Vaters auf sein einziges Söhnlein, das blinde, wilde Streben nach Schmuck und nach bewundernden Männeraugen bei einem jungen, eitlen Weibe, alle diese Triebe, alle diese Kindereien, alle diese einfachen, törichten, aber ungeheuer starken, stark lebenden, stark sich durchsetzenden Triebe und Begehrlichkeiten waren für Siddhartha jetzt keine Kindereien mehr, er sah um ihretwillen die Menschen leben, sah sie um ihretwillen Unendliches leisten, Reisen tun, Kriege führen, Unendliches leiden, Unendliches ertragen, und er konnte sie dafür lieben, er sah das Leben, das Lebendige, das Unzerstörbare, das Brahman in jeder ihrer Leidenschaften, jeder ihrer Taten.

Und wieder als Jüngling, da ihn das immer höher emporfliehende Ziel alles Nachdenkens aus der Schar Gleichstrebender heraus- und hinangerissen hatte, da er in Schmerzen um den Sinn des Brahman rang, da jedes erreichte Wissen nur neuen Durst in ihm entfachte, da wieder hatte er, mitten im Durst, mitten im Schmerze dieses selbe gefühlt: "Weiter! Weiter! Du bist berufen!"

Dies sagt auch der Veda mit deutlichen Worten an der Stelle, wo Yama, der Todesgott, den jungen Naçiketas über dies Brahman belehrt und unter anderem sagt: Wer, tötend, glaubt, daß er tötet, Wer, getötet, zu sterben glaubt, Irr geht dieser wie jener: Der stirbt nicht, und der tötet nicht. Noch überzeugender aber wird diese abgründige Wahrheit im Heldenliede von Krishna und Arjuna uns offenbart.

Der heilige Veda lehrt uns, daß das einzige wahrhaft Existierende, die höchste Gottheit, das Brahman ist. Wenn dies aber wahr ist, dann ist offenbar alle Tötung eine leere Täuschung.

Wie nämlich die Welt in Brahman ihren Ursprung hat, so auch ihr Vergehen, indem das Brahman sie immer wieder hervorgehen läßt und sie immer wieder vernichtet. Gott ist somit nicht nur der Schöpfer, sondern auch der Verschlinger aller Wesen, von denen hier nur "Krieger und Brahmanen" genannt werden, als die Vornehmsten, die für alle stehen.

Erkenntnis ist es, welche Opfer zeitigt, Erkenntnis nur vollzieht die heiligen Werke, die Götter auch, im Licht, allein verehren als Brahman, als das älteste, die Erkenntnis. Und wer begreift als Brahman die Erkenntnis, und wer sich nicht mehr ab vom Brahman wendet, streift schon im Leibe alle Übel von sich, und alle Wünsche werden sich erfüllen.

Was ist das Brahman? und was ist das höchste Selbst? was ist das Werk? 1 Was ist's, das ob den Wesen all und über allen Göttern steht? Wie und wer kann in diesem Leib schon über allen Opfern stehn? 2 Und in der Todesstunde, wie erkennen die Bezähmten dich?

Nach ihnen ist das Brahman das Licht des Geistes und die Seligkeit ohne Leid. Das Brahman ist die Freude, das uranfängliche Wissen, eine unterschiedslose Masse von Erkenntnis, aus Seligkeit bestehend, zugängig durch das Bewußtsein, mit höchster Einsicht ausgestattet

Einmal waren wir weit über die Stadt hinaus am Meer dahingeschritten, unter der geraden Palmenallee, und ich sah die nackten Hindus, braun im Sonnenlicht glänzend, im flachen Wasser fischen, unser Gespräch war bald, wie schon so oft, von weltlichen Dingen der Politik auf religiöse Fragen gekommen, und vielleicht in der Hoffnung, einmal klar und bestimmt den Sinn des Hinduismus zu erfassen, fragte ich Mangesche Rao: »Was ist das Brahman?