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Der Pächter bat um Herabsetzung seiner Lasten, der Graf zuckte widerwillig die Achseln und meinte, daß das alles Sache seines Vaters wäre. Schließlich kam man überein, daß der Pächter in den nächsten Tagen den alten Gutsherrn persönlich aufsuchen solle. Vielleicht könnte auch Hedwig die Vermittlung übernehmen, da der alte Brachwitz gegen Wilms zu schlecht gestimmt sei. Hedwig?

Mit zitternden Fingern erbrach er das Schreiben, nachdem sich der Alte entfernt hatte, aber es war nur ein gedrucktes Formular, das eine Einladung zu einer ländlichen Versammlung enthielt, die der ältere Graf Brachwitz einberief. Wilms warf den Fetzen achtlos auf die Erde und seufzte tief auf. Er interessierte sich nicht für Politik.

Was ging sie das alles an? »Ah, jetzt verstehe ich dichsagte sie endlich mit ihrer klaren Stimme. »Du denkst an das, was Graf Brachwitz gestern erzählteSie zog dabei die Arme hinter das Haupt und schaukelte mit dem Stuhl leise hin und her. »Ja, japflichtete Else bei, »das geht mir gar nicht aus dem Kopf. Und daß gerade die beiden Frauen dabei waren.

Und nach kurzer Frist sagte sie kurz und herb, jedoch mit zitternder Stimme: »Treten Sie dort herunter, Herr von Brachwitz, ich muß Ihre Begleitung bestimmt ablehnen. – Ein für allemal.« »Ein für allemalwiederholte er. »VorwärtsWiederum hob sie die Peitsche, aber die Hand des Grafen legte sich sanft auf den Griff. Hedwig fuhr zusammen und richtete sich schwer atmend auf.

Sobald der Pächter den Namen des jungen Brachwitz vernahm, stieg ihm langsam das Blut in die Schläfen, so daß er kaum dem anderen seine Bewegung verbergen konnte. »Lassen Sie man, Grotheschnitt er kurz ab, »ich hör’ so was nicht gern.« »I – ich sag ja auch gar nichts gegen den jungen Mann. – Is sogar ein ganz netter, liebenswürdiger Mensch.

Jedoch in ihrer ganzen Art drückte sich soviel Trotz, Kraft und Selbstbewußtsein aus, sie war in ihrer Verwirrung so eigenartig schön, daß Brachwitz vollkommen überwältigt zurücktrat und die Mütze vom Kopf riß. »Guten Morgenmurmelte er mit einer respektvollen Verbeugung, während sie an ihm vorüberschritt. Sie neigte unmerklich das Haupt, und flog dann auf die Landstraße hinaus.

»Wilms, dann hole sie doch bitte herunterforderte ihn Else erregt auf und fingerte krampfhaft auf der Tischplatte herum. »Warum hält sie uns so lange auf? Ich versteh’ das gar nichtder Herr Graf kennt sie doch auch.« »Gewißunterbrach der junge Brachwitz seine Unterhaltung mit der Försterin, »und ich würde mich aufrichtig freuen, unsre flüchtige Bekanntschaft wieder anzuknüpfen

»Oh« – meinte er gutmütig, während er bedauernd den Kopf schüttelte – »ich hörte schon, Sie seien nicht wohl, liebe Frau, und nun tut es mir doppelt leid, daß ich Sie so erschrecken muß. – Aber dieses niederträchtige Wetter draußenSie sehen ja, ich bin durchnäßt, wie eine Morchelund da dacht’ ich, Herr Wilms würde mich wohl ein Stündchen bei sich aufnehmen. – Ich bin nämlich der Graf Brachwitz, der Sohn natürlichIhr Mann kennt mich ganz genauvielleicht haben auch Sie schon von mir gehört – – ist’s wirklich erlaubt?

»Wissen Sie schon, daß sich der junge Graf Brachwitz verlobt hatforschte sie gespannt. »Ja, ich hörte schon davonnickte Hedwig gleichgültig und wollte wieder zu den andern. Die Försterin verstand nicht, was sie aus ihr machen sollte. Sie hielt das Mädchen am Arm fest und klopfte ihr fast mütterlich die Wangen. Eine Regung des Mitleids überkam sie für dies schöne, fiebernde Geschöpf.

Gravitätisch stieg der Kutscher in einer reichen, silberüberladenen Livree vom Bock, und Wilms erkannte, daß sein Gutsherr Graf Brachwitz, derselbe, der so streng auf die Eintreibung des Pachtgeldes bestanden, ebenfalls einen Gast erwarten müsse.