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Aktualisiert: 27. Juni 2025
»Macht Ihnen denn das Spaß?« fragte er sie, indem er sich über sie beugte, so daß die Spitze seines Schnurrbarts ihre Wange streifte. »Nein, nicht besonders!« entgegnete sie leichthin. Daraufhin machte er den Vorschlag, das Theater zu verlassen und irgendwo eine Portion Eis zu essen. »Ach nein! Noch nicht! Bleiben wir!« sagte Bovary. »Sie hat aufgelöstes Haar! Es scheint also tragisch zu werden!«
Die alte Frau Bovary sah dergleichen voller Angst um das Eheglück ihres Sohnes. Sie fürchtete, ihr Mann könne am Ende einen unsittlichen Einfluß auf die Gedankenwelt der jungen Frau ausüben, und so betrieb sie die Abreise. Vielleicht war ihre Besorgnis noch schlimmer. Dem alten Herrn war alles zuzutrauen. Emma hatte das Kind zu der Frau eines Tischlers namens Rollet in die Pflege gegeben.
Gelegentlich!« Er steckte seinen Fund in die Tasche und gab dem Gaul eins mit der Peitsche. Als sie zu Hause ankamen, war das Mittagessen noch nicht fertig. Frau Bovary war unwillig darüber. Anastasia gab eine dreiste Antwort. »Scheren Sie sich fort« rief Emma. »Sie machen sich über mich lustig. Sie sind entlassen!« Zu Tisch gab es Zwiebelsuppe und Kalbfleisch mit Sauerkraut.
Aber von der Küche her drang das Klappern von Holzpantoffeln. Auch war die Türe nicht geschlossen. Er erinnerte sich daran. »Es wäre barmherzig von Ihnen,« sagte er, sich wieder erhebend, »wenn Sie mir einen Wunsch erfüllten.« Er bat darum, ihm das Haus zu zeigen. Er wolle es kennen lernen. Frau Bovary hatte nichts dagegen. Sie gingen beide zur Türe, da trat Karl ein.
Diese Unglücksmenschen räsonierten nun alle untereinander auf den Gastgeber und wünschten ihm ungeniert alles Üble. Die alte Frau Bovary war den ganzen Tag über aus ihrer Verbissenheit nicht herausgekommen. Man hatte sie weder bei der Toilette ihrer Schwiegertochter noch bei den Vorbereitungen zur Hochzeitsfeier um Rat gefragt. Darum zog sie sich zeitig zurück.
Mürrisch wanderte er den ganzen Tag über zwischen dem Gemeindeamt und der Kirche hin und her und lauerte auf Kundschaft. Sooft Frau Bovary durch ihr Fenster blickte, sah sie ihn jedesmal in seinem braunen Rock, die Zipfelmütze auf dem Haupte, wie einen Wachtposten hin und her patrouillieren.
Die Unterhaltung wollte nicht recht in Gang kommen. Frau Bovary schwieg immer wieder, und Leo war aus Schüchternheit einsilbig. Er saß nahe am Kamin auf einem niedrigen Sessel und spielte mit ihrem elfenbeinernen Nadelbüchschen. Emma nähte oder glättete von Zeit zu Zeit mit dem Fingernagel den umgelegten Saum.
Sie ließ den Kopf hängen, und er fuhr fort: »Aber wenn Sie kein Geld haben, so haben Sie doch Immobilien.« Und nun machte er sie auf ein halbverfallenes altes Haus in Barneville aufmerksam, das sie mit geerbt hatten. Es brachte nicht viel ein. Es hatte ursprünglich zu einem kleinen Pachtgute gehört, das der alte Bovary vor Jahren verkauft hatte.
Einige erliegen ihr: so erliegt Emma Bovary. Vor allem darum, weil Paris, das sie nie zu sehen bekommt, ihr immer das Irrlicht bleibt.
Allerdings hegte die alte Frau Bovary gegen ihre Schwiegertochter sichtlich ein Vorurteil. Sie war ihr »für ihre Verhältnisse ein bißchen zu großartig.« Mit Holz, Licht und dergleichen werde »wie in einem herrschaftlichen Hause gewüstet.« Und mit den Kohlen, die in der Küche verbraucht würden, könne man zwei Dutzend Gänge kochen!
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