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Aktualisiert: 28. Juni 2025
Anastasia schärfte ihr aufs genaueste ein, wie sie sich zu kleiden und wie sie sich zu betragen habe und nachdem sie ihr noch gesagt hatte, wo sie sich einzufinden habe und zu welcher Zeit, flocht sie an das ernste Gespräch, das trotz seiner Gewichtigkeit kaum eine Viertelstunde gedauert hatte, einige Scherzreden an, um Lukardis zum Lächeln zu bringen und in der Generalin keinen Argwohn keimen zu lassen, erhob sich dann erleichterten Herzens und verabschiedete sich.
Anastasia setzte sich in ihre Nähe, ohne sie zu beachten, merkte aber dann, daß die eine, die ältere Dame, sie fixierte und mit freundlichem Nicken herübergrüßte. Da erkannte sie die Frau; es war Anna Iwanowna Schmoll, die Gattin eines pensionierten Generals, die taubstumm war, und ihre Tochter Lukardis, ein etwa neunzehnjähriges Mädchen von nicht gewöhnlicher Schönheit.
Anastasia reichte ihr ein Paket mit Verbandzeug und sagte zu Nadinsky, daß sie ihn am zweiten Morgen zu einer gewissen Stunde und an einer gewissen Stelle des Bahnhofs erwarten und daß sie sich bis dahin einen Auslandspaß für ihn verschafft haben werde. Dann gab sie dem Kutscher die Adresse, winkte grüßend ins Fenster und der Wagen fuhr davon. Schweigend saßen Lukardis und Nadinsky nebeneinander.
Kaum hatte Anastasia einen Blick auf sie geworfen, so sagte sie sich: Die muß es vollbringen und keine andere.
Sie ging zu Nadinsky und teilte ihm mit, was sie ausgerichtet. Er lag in dem armseligen Zimmer des Laboranten auf dem Sofa, und nachdem er sie angehört hatte, drückte er ihr die Hand und sagte: »Mein Leben ist so vieler Umstände nicht mehr wert, Anastasia Karlowna.
Regungslos hörte sie Anastasia zu. Ihr ovales Gesicht färbte und entfärbte sich wieder. Da war keine Lockung, kein Prickeln des Unbekannten, keine mädchenhafte Lüsternheit und ungestandene Aufregungslust; nichts anderes vernahm sie als den Ruf zur Pflicht. Nichts anderes las sie in den harten Zügen Anastasia Karlownas.
An einem Julimorgen zogen unter klingendem Spiel und wehenden Fahnen Friedrich Franz II. und Anastasia, seine Gemahlin, durch die Straßen von Schwerin zum Schloß. Am Abend desselben Tages, während der Mond hoch am Himmel stand und das Märchenschloß in silberne Schleier hüllte, war der ganze See von großen und kleinen, mit tausenden bunter Lampen geschmückten Schiffen belebt.
Eine unbesiegbare Schwäche im Nacken verhinderte sie, den Kopf zu heben und ihm das Gesicht zuzuwenden. Dann ergriff er noch ihre andere Hand, die linke mit seiner linken, und die vier Hände lagen beieinander wie Glieder einer geschmiedeten Kette. Anastasia Karlowna machte warnende Zeichen, da kehrte Nadinsky mit schleppendem Gang zum Waggon zurück und klomm die Treppe hinauf.
»Sie sind also dazu entschlossen?« fragte Anastasia leise, indem sie den Blick ihrer grauen Augen auf die Hand des Mädchens heftete. »Ich bin dazu entschlossen,« antwortete Lukardis ebenso leise, ohne die Lider zu erheben. »Es ist nur noch eine Schwierigkeit –«
Hinter einem Baum aber, noch weiter hinter dem spekulierenden Holzer aber stand, das Gesicht von Tränen überlaufen, der Hausintendant, trostlos und ohne Hoffnung gegenüber so alter und konkurrenzloser Leidenschaft. Als aber die Dame das Korsett in der Badezelle abnahm, war des Alten Erregung so gestiegen, daß er »Anastasia« zu rufen anfing und auf den Zehen hüpfte.
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