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Aktualisiert: 16. Mai 2025
Madame Birch-Pfeiffer stattete die Kaiserin mit vielem Gemüt und mancher derben Gestikulation aus. Kenner wollten finden, daß sie übertreibe, andere, daß sie monoton wäre. Genug, über ihre Verdienste als Künstlerin gestehe ich, kein Urteil zu haben. Auch gegen ihre Stücke wage ich, selbst Dramatiker, nichts zu sagen. Sie ist weit mehr als unsere deutsche Madame Ancelot.
Ihr Talent lobt sich selbst. Dennoch ist es ein Unglück, daß Herr von Küstner in seiner Bewunderung von Madame Birch-Pfeiffer zu enthusiastisch ist. Er sollte sich darin mäßigen. Er sollte einsehen, daß ein Stück mit folgendem Titel: (Anna von
Büchner hätte sich vor lauter wilder, süßer Flüchtlingslust auf die Knie an die Erde werfen und zu Gott beten mögen, doch er tat das in seinen Gedanken ab, und so schnell er laufen konnte, lief er vorwärts, hinter sich das erlebte Gewaltige und vor sich das unbekannte, noch unerlebte Gewaltige, das ihm zu erleben bevorstand. So lief er, und Wind wehte ihm in das schöne Gesicht. Birch-Pfeiffer
Ich meine, die Vorgesetzten des Herrn von Küstner müßten ihm entschieden andeuten, daß es dem preußischen Staate mit den 220 000 Talern oder, anders ausgedrückt, mit dem Überschusse von einigen tausend Talern nicht so dringend wäre. Ich meine, daß sogar Mad. Birch-Pfeiffer so bescheiden hätte sein und sagen können: "General-Intendant, Sie revoltieren die Presse!
Freilich muß das Bewußtsein solcher Ohnmacht an dem ehrgeizigen Manne nagen und ihn gegen seine Zeit so mißstimmen, daß er sich lieber in die antike Bühne wirft, als frei und tüchtig der Gegenwart Rede zu stehen.... Madame Birch-Pfeiffer und die drei Musketiere Herr von Küstner scheint sich als General-Intendant zu halten.
Er wirbt die drei Musketiere bei sich an, stattet sie mit Glanz aus und würde auch "Den ewigen Juden", wenn ihn Mad. Birch-Pfeiffer "bearbeitet" hätte, ohne Zweifel für sich behalten haben. Ich meine nun, dieses System wäre sehr verwerflich und der allgemeinsten Entrüstung würdig.
Wenn auch Graf Brühl sich im Grabe umdrehen sollte, wenn auch Graf Redern, auf dem Trottoir Unter den Linden einen Augenblick still stehend und den neuesten Theaterzettel an einer Straßenecke lesend, lächeln, höchst ironisch lächeln sollte, Herr von Küstner führt doch die drei Musketiere der Madame Birch-Pfeiffer auf!
In unserem Vaterland herrschten jetzt Nur römische Sprache und Sitten, Vestalen gäb es in München sogar, Die Schwaben hießen Quiriten! Der Hengstenberg wär ein Haruspex Und grübelte in den Gedärmen Von Ochsen. Neander wär ein Augur Und schaute nach Vögelschwärmen. Birch-Pfeiffer söffe Terpentin, Wie einst die römischen Damen. Der Raumer wäre kein deutscher Lump, Er wäre ein röm'scher Lumpacius.
Wir blieben deutsch, wir sprechen deutsch, Wie wir es gesprochen haben; Der Esel heißt Esel, nicht asinus, Die Schwaben blieben Schwaben. Der Raumer blieb ein deutscher Lump In unserm deutschen Norden. In Reimen dichtet Freiligrath, Ist kein Horaz geworden. Gottlob, der Maßmann spricht kein Latein, Birch-Pfeiffer schreibt nur Dramen, Und säuft nicht schnöden Terpentin Wie Roms galante Damen.
Birch-Pfeiffer geschrieben; ich gönne ihr alle nur erdenklichen Erfolge ihrer resoluten Feder; ich will mich am wenigsten auf eine Analyse ihrer Original-Dramen einlassen, ich will nicht spotten und selbst für die ironischen Stellen dieses Protestes um Nachsicht bitten.
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