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Aktualisiert: 16. Juni 2025
Jeden dritten Tag ließ er sich von neuem vom alten Binder das Kellergewölbe zeigen und verbrachte dort zur Freude seines Bureaus ganze Stunden mit angeblich notwendigen Revisionen.
»Gleichviel,« antwortete Binder unschlüssig; »es scheint eine verwickelte Geschichte. Da niemand sagen noch vermuten kann, worauf das Spiel hinaus will, ist Vorsicht um so mehr geboten, als man durch leichtsinnige Gutgläubigkeit den gerechten Hohn der Urteilsfähigen herausfordert.«
Eine Latte krachte unter dem Anprall, das Tier schlüpfte herüber und richtete die blutunterlaufenen Augen wild auf die kleine Gesellschaft, die unter der Linde saß: Daumer selbst, dessen Mutter, der Bürgermeister Binder und Caspar.
Er stammelte den Titel: »Die Hermannschlacht.« »Auf den Spuren Klopstocks und Kleists also?« grölte Binder. Die übrigen brüllten vor Lachen. Diesen windschiefen Trunkenbold sich in einer Verbindung mit dem gigantischen Germanenringen zu denken, schien ihnen aber auch zu komisch. Grabbe sah Binder verständnislos an. Er begriff diese Lustigkeit nicht.
Binder an Feuerbach: Um des ferneren allem überflüssigen Gerede und Vermuten vorzubeugen, das in derselben Sache schon an Eure Exzellenz gelangt sein mag, diene die Nachricht, daß ich bereits genügenden Aufschluß habe über den rätselhaften, vier bis fünf Stunden andauernden Verbleib Caspar Hausers am letzten Nachmittag seines Aufenthalts in hiesiger Stadt.
Dies mußte Binder verneinen; er entgegnete, die so großmütig zur Verfügung gestellte Summe liege unangetastet auf dem Rathaus und Seine Lordschaft könne sie zu beliebiger Stunde zurückerhalten, da doch jede Entdeckungsaussicht nunmehr geschwunden sei. Die nächsten Tage verbrachte der Lord ausschließlich mit der Erfüllung gesellschaftlicher Pflichten.
Herr Binder bemerkte ihm darauf, daß die Abfahrt sehr gut bis morgen verschoben werden könne, Caspar bedürfe der Ruhe, die Verantwortung sei er bereit auf sich zu nehmen. Herr Hickel versetzte, das sei unmöglich, er habe strikten Befehl und müsse auf seiner Anordnung bestehen. Wir waren ratlos.
Es gab da Privatbriefe jeden Formats, auch parfümierte kleine Briefchen, deren Inhalt leicht erratbar war, Ansichtskarten mit verliebten Bildern und – wie sich Binder beim Lesen überzeugte – ebenso verliebten Mitteilungen, Kuverts mit Firmenaufdruck, die auf unbezahlte Rechnungen schließen ließen – o, Binder war eine Art Vertrauensperson für alle Angestellten.
Wir in Ansbach werden Ihnen nicht auf das aberwitzige Wesen hereinfallen, das lassen Sie sich nur gesagt sein.« Herr Binder und ich waren durch solche herausfordernde Redeweise wie begreiflich sehr empört. Aber Herr Hickel zeigte keine Lust, sich zu rechtfertigen, er befahl Caspar in knappen Worten, sich fertigzumachen, in einer halben Stunde werde er fahren.
Der Archivrat Binder lag über den Tisch gebeugt und zerrte ein schmächtiges, vertrocknetes Männchen am Arm. Es wehrte sich ängstlich, und seine runden Knabenaugen, die tief in einem riesigen, von einem dünnblonden Haarbusch überwehten Schädel lagen, lugten hilflos von einem zum anderen.
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