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Aktualisiert: 7. Juni 2025
Bewußter Wille wandelt sich aus deinem Bewußtsein entlassen zu auf dich wirkender Kraft. Aus dir geboren, dein eignes Kind legt Hand an dich. Du wirst von dem ergriffen, was du ergreifst; du bist dem zu eigen, was du dein eigen nennst, und was du schlägst, schlägt dich. Dein Werk, aus dir gewirkt, ist Wirklichkeit und wirkt auf dich zurück. Vorstellend wirkst du und wirkend stellst du vor.
Denn es bestand nicht der Begriff der religiösen Konkurrenz, zumal der geduldeten: man war gläubiger Grieche, oder man war verbrecherisch gottlos, oder man war Barbar. Ihr Widerspruch lag im Priestertum; um so milder, je urzeitlicher der Priesterstand; um so gefährlicher, je bewußter er sich zur Beamtenschaft oder zur Erwerbsklasse organisierte.
Dieser Widerstand wird sich brechen müssen an dem Ziel, das sich aus den Lebensnotwendigkeiten der neueren Zeit die Menschheit als Ganzes immer bewußter wird setzen müssen. Diese Menschheit wird empfinden, daß ein jeder ihrer Teile zu einem wahrhaft menschenwürdigen Dasein nur kommen kann, wenn er sich lebenskräftig mit allen anderen Teilen verbindet.
Welche Rolle bei Keller das bewußte Geistesleben spielte, verdient nachdrücklich betont zu werden in einer Zeit, wo viele glauben, das Höchste in der Kunst vermöge nicht des Menschen bewußter Geist, sondern es gehe aus einer ihm selbst nicht ganz durchdringlichen Dämmerung seines Innern hervor, und durch Bildung, also Aufhellen des Bewußtseins, laufe man Gefahr, die im Dunkel hausende Genialität zu verscheuchen.
"Jeder, der in irgend einer Weise die gesellschaftlichen Zustände angreift, zu verwirren und zu zerstören strebt, ist ein Feind des Bestehenden, ein thatsächlicher Revolutionär, in den Augen der Nutznießer der gegenwärtigen Unordnung aller Dinge, ein schlechter Kerl, unruhiger Kopf oder ein strafwürdiger Verbrecher, in meinen und meiner Brüder Augen dagegen ein bewußtloser oder bewußter Streiter, Märtyrer und Held der großen Zukunft, der nicht blos für sich handelt, sondern zugleich für die Idee des reinen, freien, vollen Menschenthums, für das Menschengeschlecht überhaupt!"
Aber diesmal blickte er nicht vor sich hin, sondern fest und entschlossen sah er von Mann zu Mann ohne zuerst zu grüßen, den Hut noch immer in der Hand aber wartend wartend ... worauf? Und überall, wohin er auch sah, wich man seinem Blick aus, nicht brüsk und unfreundlich, aber hier in offenbarer Verlegenheit, dort in bewußter Absichtlichkeit, und meistens wie erstaunt.
Großartiger, bewußter, vertiefter als bei Bach. Glauben Sie mir, Pfühl, diese Musik ist Ihrem innersten Wesen weniger fremd, als Sie annehmen!« »Gaukelei und Sophismen um Vergebung«, murrte Herr Pfühl. Aber sie behielt recht: diese Musik war ihm im Grunde weniger fremd, als er anfangs glaubte.
In der Tat, die vortrefflichen Gelehrten, die unter der freundlichen Herrschaft eines humanen, tabakschnupfenden, alten Direktors in den Gewölben der alten Schule einer ehemaligen Klosterschule ihres Amtes walteten, waren harmlose und gutmütige Leute, einig in der Ansicht, daß Wissenschaft und Heiterkeit einander nicht ausschlössen, und bestrebt, mit Wohlwollen und Behagen zu Werke zu gehen. Es war da in den mittleren Klassen ein ehemaliger Prediger, der im Lateinischen unterrichtete, ein gewisser Pastor Hirte, ein langer Herr mit braunem Backenbart und munteren Augen, dessen Lebensglück geradezu in dieser Übereinstimmung seines Namens mit seinem Titel bestand, und der nicht oft genug die Vokabel pastor sich übersetzen lassen konnte. Seine Lieblingsredensart lautete »grenzenlos borniert!« und es ist niemals aufgeklärt worden, ob dies ein bewußter Scherz war. Beabsichtigte er aber, seine Schüler völlig zu verblüffen, so gebot er über die Kunst, die Lippen in den Mund zu klemmen und sie wieder hinauszuschnellen, in einer Art, daß es knallte wie ein springender Champagnerpfropfen. Er liebte es, mit langen Schritten im Klassenzimmer umherzugehen und einzelnen Schülern mit ungeheurer Lebhaftigkeit ihr ganzes zukünftiges Leben zu erzählen, und zwar zu dem ausgesprochenen Zwecke, ihre Phantasie ein bißchen anzuregen. Dann aber ging er ernstlich zur Arbeit über, das heißt, er überhörte die Verse, die er über genus-Regeln er sagte »Genußregeln« und allerhand schwierige Konstruktionen mit wirklichem Geschick gedichtet hatte, Verse, die Pastor Hirte mit unaussprechlich triumphierender Betonung des Rhythmus und der Reime hervorbrachte
Wo kein gewöhnlicher Weg war, er hat ihn beschritten, wo Labyrinth und Wirrnis war, am liebsten gelebt. Nie hat die Menschheit zuvor so tief den Mechanismus und die Mystik ihres seelischen Wesens erkannt, sie ist wacher und bewußter geworden in seinem Blick und gleichzeitig geheimnisvoller und göttlicher in seinem Gefühl.
Aber wunderbar: so sehr er unser Wissen um uns selbst erweitert, so viel wir an ihm gelernt, nie verlernen wir an seiner Erkenntnis das hohe Gefühl, demütig zu sein und das Leben als etwas Dämonisches zu empfinden. Daß wir bewußter wurden durch ihn, hat uns nicht freier gemacht, sondern nur gebundener.
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