United States or British Virgin Islands ? Vote for the TOP Country of the Week !


Im engsten Zusammenhange damit stehen die bereits erwaehnten Interdikte, welche schon das Zwoelftafelgesetz gegen purpurne Bahrtuecher und den Goldschmuck als Totenmitgift schleudert, und die Verbannung des silbernen Geraetes mit Ausnahme des Salzfasses und der Opferschale aus dem roemischen Hausrat wenigstens durch das Sittengesetz und die Furcht vor der zensorischen Ruege; und auch in dem Bauwesen werden wir demselben, allem gemeinen wie edlen Luxus feindlichen Sinn wiederbegegnen.

Welchen gewaltigen Aufschwung das hauptstaedtische Bauwesen durch Caesar nahm und das Reichsbauwesen nehmen sollte, ist frueher erzaehlt worden. Sogar im Stempelschnitt der Muenzen erscheint um das Jahr 700 eine bemerkenswerte Aenderung: das bis dahin groesstenteils rohe und nachlaessige Gepraege wird seitdem feiner und sorgsamer behandelt. Wir stehen am Ende der roemischen Republik.

Was von Gewerken noch einigermassen gedieh, wie zum Beispiel die mit dem Bauwesen zusammenhaengenden, trug fuer das Gemeinwesen deshalb kaum einen Nutzen, weil auch hier bei jeder groesseren Unternehmung die Sklavenwirtschaft sich ins Mittel legte; wie denn zum Beispiel die Anlage der Marcischen Wasserleitung in der Art erfolgte, dass die Regierung mit 3000 Meistern zugleich Bau- und Lieferungsvertraege abschloss, von denen dann jeder mit seiner Sklavenschar die uebernommene Arbeit beschaffte.

Ausserdem genuegte Caesar unzaehligen Anforderungen ehrenhafter Freigebigkeit und machte namentlich fuer das Bauwesen, das waehrend der Finanznot der letzten Zeit der Republik schmaehlich vernachlaessigt worden war, ungeheure Summen fluessig man berechnete den Kostenbetrag seiner teils waehrend der gallischen Feldzuege, teils nachher in der Hauptstadt ausgefuehrten Bauten auf 160 Mill.

Was schliesslich die Verwaltung anlangt, so hing Krieg, Frieden und Buendnis, Kolonialgruendung, Ackerassignation, Bauwesen, ueberhaupt jede Angelegenheit von dauernder und durchgreifender Wichtigkeit, und namentlich das gesamte Finanzwesen lediglich ab von dem Senat.

Im Bauwesen mag wohl die Koenigszeit, namentlich die Epoche der grossen Eroberungen, mehr geleistet haben als die ersten zwei Jahrhunderte der Republik. Auch den Privatluxus hielt die regierende Aristokratie mit einer Strenge nieder, wie sie die Koenigsherrschaft bei laengerer Dauer sicher nicht entwickelt haben wuerde.

Es ist aus dieser Zeit kaum ein anderes architektonisch bedeutendes latinisches Bauwerk zu nennen als der im Jahre 261 in Rom am Circus erbaute Cerestempel, der in der Kaiserzeit als Muster des tuscanischen Stiles gilt. Aber gegen das Ende dieser Epoche kommt ein neuer Geist in das italische und namentlich das roemische Bauwesen: es beginnt der grossartige Bogenbau.

Das allgemeine finanzielle Resultat spricht sich fuer uns am deutlichsten in dem Stand der oeffentlichen Bauten und in dem Barbestand des Staatsschatzes aus. Fuer das oeffentliche Bauwesen finden wir in Friedenszeiten ein Fuenftel, in Kriegszeiten ein Zehntel der Einkuenfte verwendet, was den Umstaenden nach nicht gerade reichlich gewesen zu sein scheint.

Endlich das hauptstaedtische Bauwesen und die damit zusammenhaengende Fuersorge fuer die gemeinnuetzigen Anstalten ueberhaupt nahm durch Caesar, der die Baulust des Roemers und des Organisators in sich vereinigte, ploetzlich einen Aufschwung, der nicht bloss die Misswirtschaft der letzten anarchischen Zeiten beschaemte, sondern auch alles, was die roemische Aristokratie in ihrer besten Zeit geleistet hatte, so weit hinter sich liess wie Caesars Genie das redliche Bemuehen der Marcier und der Aemilier.

Vor allem die roemische Politik hielt mit der ihr eigenen zaehen Konsequenz hieran fest; noch im sechsten Jahrhundert wurden die abhaengigen Gemeinden Italiens entweder, um ihnen ihre munizipale Verfassung zu bewahren, als formell souveraene Nichtbuergerstaaten konstituiert oder, wenn sie roemisches Buergerrecht erhielten, zwar nicht gehindert, sich als Gesamtheit zu organisieren, aber doch der eigentlich munizipalen Rechte beraubt, so dass in allen Buergerkolonien und Buergermunizipien selbst die Rechtspflege und das Bauwesen von den roemischen Praetoren und Zensoren verwaltet ward.