Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 14. Juni 2025
Und als der Tag kam, wo man ihr mitteilte, daß sie Bastide Grammont gegenübertreten solle, um ihn zu bezichtigen Aug in Auge, da klopfte ihr Puls zum ersten Mal wieder in freudigen Schlägen und sie kleidete sich wie zu einem Fest. Die Begegnung sollte im Amtszimmer des Richters stattfinden. Außer Monsieur Jausion und seinen Schreibern war noch der Rat Pinaud anwesend, der wieder zurückgekehrt war.
Alle hörten, wie schwer sein Atem ging. Der Vorsitzende verwies ihm sein Benehmen, das er als unzart bezeichnete, Bastide aber rief mit starker, schmetternder Stimme aus: »Vor Gott, der mich hört und richten wird, erkläre ich, daß dies alles grauenhafte Lügen sind. Ich habe niemals dies Weib mit einem Finger berührt, noch mit Augen gesehen.« Clarissa wurde weiß wie Kalk.
Herr von Enjalran suchte das Verhör fortzusetzen, doch sie antwortete nur in halben Worten: sie wisse nicht; es sei möglich; sie wolle nicht widersprechen. Bastide Grammont hatte sich wieder auf der Anklagebank niedergelassen; auf seinem Antlitz malte sich unermeßliche Trauer und Bestürzung.
Ihr Schweigen ist noch verderblicher für mich als alle Lügen.« Da schlug Clarissa die Augen zu ihm auf und fragte wunderlich bewegt: »Kennen Sie mich wirklich nicht, Bastide?« »Nein! nein! nein!« brach dieser aus und nach oben blickend, stöhnte er qualvoll: »Sie ist eine Närrin.« Innerhalb einer Sekunde wurde Clarissa glühendrot und wieder totenbleich.
Und indem sie sich abermals zu Bastide wandte, sagte sie mit furchtbarem Ton des Vorwurfs: »O Mörder!« Das Publikum applaudierte. Endlich war das Wort der Wahrheit gesprochen.
In früheren Jahren war ein gelehrter Pater der benachbarten Benediktiner-Abtei oftmals bei ihm zu Gast gewesen; es hatte geschienen, als ob der stille Mann und Menschenkenner an dem ungebundenen Wesen und der heidnisch-brünstigen Naturvergötterung des Einsiedlers Bastide seine heimliche Freude habe; aber als Bastide eine Näherin aus Alby, die hübsche Charlotte Arlabosse, gewaltsam entführt hatte und in wilder Ehe mit ihr lebte, mußte der Benediktiner, dem Befehl seiner Oberen gehorchend, den Verkehr abbrechen.
Ein Verwandter Bastides trat zu diesem, um mit ihm zu sprechen; Bastide schüttelte den Kopf und sah den Mann nicht einmal an. Etwas Schlaftrunkenes war in seinen Zügen, jedenfalls hatten Worte kein Gewicht mehr in seinen Ohren. Doch geschah es, daß seine Augen sich noch einmal erhoben und, nachdem sie unermessene Fernen durchlaufen hatten, denen Clarissas begegneten.
Wort des Tages
Andere suchen