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Aktualisiert: 14. Juni 2025


Aber durch die düstern Phantasien führte der Weg zu Bastide Grammont; ein Blumenpfad zwischen brennenden Häusern. Es dünkte ihr schön, ihn schuldig zu wissen. Vielleicht hatte er seine Lippen auf die ihren gedrückt, ehe seine Hand nach dem Mordmesser gegriffen. Sie vermählte die eigene, finsterempfundene Schuld mit seiner größeren. Was ihn von der Menschheit abschnitt, knüpfte ihn an sie.

Jetzt wandte sich Bastide abermals zu ihr und in dem etwas schrägen Blick seines müd glänzenden Auges mischten sich Neugierde und Hohn, doch nicht mehr von beiden, als etwa einer sonderbaren Spielart von Pilz oder Spinne zukommt.

Es entstand das Verlangen in ihr, den schlafenden Bastide zu küssen und sie beugte sich auch über ihn, doch eine gebieterische Ehrfurcht hielt sie ab, mehr noch als die Angst, er könne erwachen. Ihr Körper krampfte sich zusammen, sie umarmte ihn im Geiste und schien sich losgelöst von der Erde wie eine Perle, die aus einem Ring gefallen ist.

Bastide Grammont ließ mit kalter Gelassenheit Verhör um Verhör über sich ergehen. Seine trocken-hochmütige Würde, sein spöttisches Lächeln, sein stummes Achselzucken setzten Monsieur Jausion nicht selten in Verlegenheit.

Das Verdikt gegen die übrigen Angeklagten sollte erst am folgenden Tag verkündigt werden. Die Menschenmenge im Saal, in den Gängen und auf der Straße verlief sich langsam. Als Clarissa durch den Korridor schritt, wich alles scheu zur Seite. Sie hatte in Erfahrung gebracht, daß Bastide nicht nach Rhodez zurückgeführt würde, sondern im Gefängnis von Alby bleibe.

Das Gesicht war Bastide bekannt, es war das der Lügnerin Clarissa; mit schlangenhaft flimmernden Augen sah sie ihn an, immer nur ihn. Alle Männer folgten dem Blick und stürzten über ihn her.

Seit fünf Jahren hauste Bastide Grammont auf La Morne. Er war vielleicht der einzige Mann im ganzen Bezirk, der sich niemals um Politik bekümmerte und allem Parteitreiben fernblieb, und diese stolze Unabhängigkeit gab ihn dem Übelwollen, ja dem Haß seiner Mitbürger preis.

Er vertraute mir an, Fualdes müsse sterben, denn der alte Satan habe ihm sein Glück zerstört und das Leben unwert gemacht. Bastide war wie trunken von Begeisterung, und als ich Einwände machte, schloß er mir abermals mit Küssen den Mund, ja er küßte mich so, daß ich keinen Widerstand leisten konnte.

Monsieur Jausion gab dem Schreiber einen Wink. »In dieses Haus alsofragte er liebevoll, indes der Schreiber auf der Bank beim Ofen Platz nahm und in verkauerter Stellung schrieb. Clarissa fuhr mit demselben klagenden Flüstern fort: »Ich öffnete die Tür dieses Zimmers. Jemand ergriff mich beim Arm und führte mich in den Alkoven. Er gebot mir stille zu sein. Es war Bastide Grammont

Schon das Denken erschien ihm Schmach, um wie viel mehr erst das, was er hätte sagen können; es war nichts, war weniger als der Atem. Worauf sich stützen? worauf harren? Sie glaubten nicht, nicht einmal den Hohn, nicht einmal das Schweigen. Und Bastide schloß sich zu und blickte dem Tod ins aufdämmernde Antlitz.

Wort des Tages

araks

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