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Aktualisiert: 30. April 2025


Madam, eine Stunde eh die* Sonne aufgieng, trieb mich ein beunruhigtes Gemüth aufzustehen, und vor die Stadt hinaus zu gehen; und da traf ich auf der West-Seite der Stadt euern Sohn einsam unter einem Gang von Egyptischen Feigen-Bäumen an. Ich gieng auf ihn zu; aber kaum ward er mich gewahr, so schlich er sich in das dichteste Gehölze.

Also sprach Zarathustra. Von der unbefleckten Erkenntniss Als gestern der Mond aufgieng, wähnte ich, dass er eine Sonne gebären wolle: so breit und trächtig lag er am Horizonte. Aber ein Lügner war er mir mit seiner Schwangerschaft; und eher noch will ich an den Mann im Monde glauben als an das Weib. Freilich, wenig Mann ist er auch, dieser schüchterne Nachtschwärmer.

Aber in dieser höchsten Noth hat, wie ich wähne, meiner heiligen Patrone einer an mich gedacht und von Gott gewirkt, daß da zu eben dieser Frist die Thür aufgieng und ein Mägdlein leichten Schrittes hereintrat, Helmbold und auch mir zunickte und fröhlich Herrn Eberhard entgegeneilte, mit heller, munterer Stimme ihn begrüßend.

Diess hatte Zarathustra zu seinem Herzen gesprochen, als die Sonne aufgieng: da blickte er fragend in die Höhe, denn er hörte über sich den scharfen Ruf seines Adlers. "Wohlan! rief er hinauf, so gefällt und gebührt es mir. Meine Thiere sind wach, denn ich bin wach. Mein Adler ist wach und ehrt gleich mir die Sonne. Mit Adlers-Klauen greift er nach dem neuen Lichte.

Muß ich sagen, wie mir zu Sinne war bei Allem, was mir Klingsohr berichtete; wie ich erschrak, als ich zuerst von Brun’s Ankunft auf der Höhe vernahm; wie mir’s dann im Herzen aufgieng einem freudenhellen Sommertage gleich, dessen aufgehende Sonne von jubelnden Lerchen tausendstimmig begrüßt wird und in ungezählten Thautropfen sich spiegelt, als ich erfuhr, wer Brun war, welch’ heilig Band mich mit ihm verknüpfte, und daß er mir in Bruno’s Geschichte seine eigne Vergangenheit, die Wunden und Hoffnungen seiner Seele anvertraut hatte! Mir war’s dem Falken gleich, dessen von der Hülle befreitem Auge man hoch in den Lüften das Ziel weist, dem er sich mit freudigem Geschrei entgegenschwinget. Auch mir winkte nun solch’ ein Ziel: meinem Vater, der mich so und den ich so liebte, nahe zu sein, ihm zu Trost und Erquickung, ihn der Einsamkeit und jeglichem Trübsinn zu entreißen, ritterliche Ehre von ihm zu erlernen, sie dem Namen, den wir trugen, zu erjagen und seinen Segen zu erben. – O, und meine Mutter! Mich durchschauerte ein froher Schreck, da ich ihn dachte, diesen Namen: nie bis dahin von mir gerufen: ödes, schmerz-, aber auch freudenleeres Leben, wie hatt’ ich’s nur ertragen mögen! – Gott! Gott! Wenn ich auch sie einst fände, meine arme Mutter; wenn ich ihr an meiner Hand den Vater zuführen könnte, und in einer Umschlingung Beide an dies Herz drückend, spräche: »Seht, Euer Sohn ist glückselig, er hat Euch wieder! Seid es nun auch Ihr!« – gewiß dann würden die alten Wunden sie nicht mehr schmerzen, sie würden ihrer Schuld Vergebung glauben und üben, und ich, ihr Sohn, mit dem Mal der blutgen That gezeichnet, durch deren Kunde die Erschreckte in die Wildniß getrieben ward, hülfe ihnen zur neuen Freude, zur Liebe und zum Frieden!

Wort des Tages

hauf

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