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Aktualisiert: 4. September 2025
Du weißt, Kaiser Justinian hat sie seines besondern Schutzes versichert: jedes Haar ihres Hauptes ist daher heilig und heilig jeder Tropfe ihres Blutes. Wo ist Amalaswintha?« Der König sah ihn staunend an. Er bewunderte diese Verstellungskunst. Aber er begriff ihren Zweck nicht. Er schwieg. »Wo ist Amalaswintha?« wiederholte Petros, drohend vortretend und sein Anhang folgte ihm einen Schritt.
»Wenn ihr das wißt,« sprach Amalaswintha mit Hoheit, »wie könnt ihr wagen, dennoch vor unser Angesicht zu treten? Wer gestattet euch, wider unsern Willen zu uns zu dringen?« – »Die Not gebeut es, hohe Frau, die Not, die schon stärkere Riegel gebrochen als eines Weibes Laune. Wir haben dir die Forderungen deines Volkes vorzutragen, die du erfüllen wirst.« – »Welche Sprache!
Amalaswintha, es gilt ein Opfer: ich fordre es von dir im Namen Italiens, deines und meines Volks.« »Welches Opfer? ich bringe jedes.« »Das höchste: deine Krone. Übergieb sie einem Mann der Goten und Italier gegen Byzanz zu vereinen vermag und rette dein Volk und meines.« Amalaswintha sah ihn forschend an: es kämpfte und rang in ihrer Brust. »Meine Krone! sie war mir sehr teuer.«
Indessen hatte Cethegus die Fürstin und den Minister fragend angesehen. »Laß ihn!« seufzte Amalaswintha. »Wenn er nicht will, zwingt ihn keine Macht der Erde.« Weiteres Fragen des Cethegus ward abgeschnitten, indem sich der dreifache Vorhang aufthat, der das Schlafgemach des Königs von allem Geräusch des Vorzimmers schied.
Da trat Cethegus ihr näher und sah ihr scharf ins Auge: »So klein ist Amalaswintha nicht, daß sie kläglicher Weiberfeindschaft gedenkt, wo es edler Entschlüsse bedarf. Du erschienst mir von jeher größer als dein Geschlecht. Beweis’ es jetzt. Entscheide dich!« »Nicht jetzt,« sprach Amalaswintha, »meine Stirne glüht, und verwirrend pocht mein Herz. Laß mir diese Nacht, mich zu fassen.
Und doch hatte ihr Herz dabei nur Eine Freude: den Gedanken, daß dieser Jubel hinunterdringen müsse bis in die Königsgruft, wo Amalaswintha, die verhaßte, besiegte Feindin, am Sarkophage ihres Sohnes trauerte.
Und so entschieden sah sie dabei aus, daß Amalaswintha keinen Versuch machte, es zu erfahren. »Wohlan,« sagte sie, »meine Tochter ist kein gewöhnlich Wesen. So fordere ich das Ungewöhnliche von dir: dein alles dem Höchsten zu opfern.« »Ja, Mutter, ich trage im Herzen einen hohen Traum. Er ist mein Höchstes. Ihm will ich alles opfern.« »Mataswintha,« sprach die Regentin, »wie unköniglich!
Diese Bundesgenossen waren die drei Herzoge Thulun, Ibba und Pitza, die Amalaswintha vom Hofe verscheucht und ihr Sohn soeben zurückberufen hatte. Thulun und Ibba waren Brüder, Pitza ihr Vetter. Ein andrer Bruder der ersteren, Herzog Alarich, war vor Jahren wegen angeblicher Verschwörung zum Tode verurteilt und seit seiner Flucht verschollen.
Amalaswintha trat ein und stand auf der schmalen Galerie, die rings um das Bassin lief: gerade vor ihr führten die bequemen Stufen in das Bad, aus dem bereits warme und köstliche Dufte aufstiegen.
Seine Unterschrift fehlt noch.« Amalaswintha tauchte die gnidische Rohrfeder in das Gefäß mit Purpurtinte, deren sich die Amaler, wie die römischen Imperatoren bedienten: »Komm, schreibe deinen Namen, mein Sohn.« Athalarich hatte während der ganzen Verhandlung stehend und mit beiden Armen vorgebeugt auf den Tisch gestützt, Cethegus scharf beobachtet.
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