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Aktualisiert: 6. Juni 2025
Dann besteigen sie selbst die Fahrzeuge, die Gäule ziehen an, fort geht es aus der Waldheimat. Auf Geheiß des Gesandten huldigt das Klostervolk von Alpirsbach dem neuen Herrn und Gebieter, dem Herzog Eberhard von Württemberg, unter Salutschüssen der herzoglichen Truppe. In diesem Augenblicke kommt Euseb herangestürmt. In die Hochrufe auf den Landesherrn mischt sich ein gellender Schmerzensschrei.
Von diesem Augenblick an ist Alpirsbach mit allen Rechten und Besitz Eigentum Württembergs!“ Wie gebrochen giebt Alphons sein Abtkreuz dem Gesandten und wankt hinaus. Schlitten fahren vor die Abtei, auf welche die Mönche und Fratres ihre Bündel und Säcke legen. Weinend nehmen die Konventualen Abschied von den zurückbleibenden Unterthanen und ihrem Kloster.
Mild und gütig läßt Euch der Herzog auffordern, den Beschluß der Mächte zu respektieren, Euch zu fügen in das unabänderliche Schicksal! Schont Gut und Leben! Weigert Ihr Euch, so muß Gewalt sprechen, denn die bewilligte Restitution wird durchgeführt, und Alpirsbach muß württembergisch werden!“ „Nein, nun und nimmer! Ich weiche nur der Gewalt!“ „Dann ist jegliches Verhandeln in Güte zu Ende!
Mit jähem Ruck ergreift der Abt das herzogliche Schreiben, zerreißt es ungelesen und wirst die Fetzen dem Gesandten vor die Füße. Grollend spricht er. „Ich habe mit Eurem Herzog nichts zu verhandeln. Ich protestiere! Der Friede von Osnabrück gilt nicht für Alpirsbach!“ „Ich warne Ew. Gnaden!
Thränen stürzen aus Alphons' Augen, mit zitternder Stimme spricht er: „Ich weiche in Gottes Namen aus dem Kloster, das nahezu 600 Jahre frei bestanden! Ich weiche der Gewalt als letzter katholischer Abt von Alpirsbach! Doch laßt mir mein Eigentum, so solches noch im Kloster ist!“ „Kraft meiner Vollmacht bewillige ich dies! Gott sei mit Ew. Gnaden fürder!
Getanzt darf in keiner Wirtschaft werden. In neuerer Zeit verhindert polizeiliches Aufgebot von badischer Gendarmerie und württembergischen Landjägern größere Ausschreitungen. Der Pelagier Ein trüber Herbsthimmel hängt über dem Stiftsforst „Zankwald“, der sich südlich von Alpirsbach weithin erstreckt in mächtigem Tannen- und Fichtenbestand.
Seit der Abt das Stift verlassen, geht es toll zu in Alpirsbach; es ist, als feiern die Mäuse Hochzeit, da die Katze aus dem Hause.
Mit Bestürzung haben die Mönche die neue Kunde aufgenommen; die trautstille Stätte im grünen Tann, das stolze Kloster wie das herrliche Münster verlassen zu müssen, stimmt die Konventualen tieftraurig, und wehmütig suchen sie ihre Habseligkeiten zusammen, um für den Tag der Abreise von Alpirsbach gerüstet zu sein.
Euseb ist in den Tann gezogen, um auf ein Schmaltier zu pirschen und die Stiftsküche mit frischem Wildpret zu versorgen. Den bitteren Schmerz drängt er gewaltsam zurück, es ruft die Pflicht. Mag das Stift noch so hart umgehen mit den Hörigen und das Dasein eines Pelagiers ein jämmerliches sein: zu ändern ist es nicht solange die Abtei Herrin ist und die Leibeigenschaft zu Recht besteht. Wenn freilich der Württemberger über das Stift käme! Wenn Eberhard von Straßburg in sein Erbland zurückkehren und seine Hand auf Alpirsbach legen würde
Dem alten guten Großkeller schwant eine Katastrophe im stillen waldumrauschten Alpirsbach, und sein Sehnen geht dahin, sie nicht mehr zu erleben. Bei seinem Alter sind die Tage gezählt, sein Hoffen wird in diesem Leben nicht mehr Erfüllung finden, ebensowenig wie die Beseitigung des Rechtsgrundsatzes für Alpirsbach, daß die Abteiluft pflichtig mache und der Territorialherr das Hauptrecht habe.
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