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Durch welche Zaubermacht seid ihr hierher gelangt und was begehret ihr von uns? Eduard. Willst du, würdiger Unbekannter, mir wohl vorher die Frage beantworten, wo ich mich eigentlich befinde? Aladin. Du befindest dich in dem Lande der Wahrheit und der strengen Sitte, und dein Fuß berührt den Boden unserer Hauptstadt. Eduard. Freue dich, Florian, wir sind unserem Ziele nah'. Florian.

Das ist eben kein sicherer Beweis von eigener Unverdorbenheit des Herzens. Florian. Ah, das ist der Neid mit mir reden! Eduard. Ich danke dir für deine Auskunft und bedaure die Unglücklichen; sie würden wahrscheinlich edle Geschöpfe werden, wenn man ihren Handlungen weniger Zwang auflegen möchte. Aladin. Bedauern?

Ich nehme es, wie mir es itzt beifällt; der Schauspieler wird sich ohne Mühe auf noch weit einleuchtendere besinnen. Wenn Olint sich mit der Hoffnung schmeichelt, Gott werde das Herz des Aladin bewegen, daß er so grausam mit den Christen nicht verfahre, als er ihnen gedrohet: so kann Evander, als ein alter Mann, nicht wohl anders, als ihm die Betrüglichkeit unsrer Hoffnungen zu Gemüte führen.

Ja, erzählen S' uns ein bissel was. Aladin. Auf unserer Insel wirst du den Streit vergebens suchen; wir haben gar keinen Verkehr mit irgend einem Lande. Feste geben wir nie, wir glänzen nur durch Wahrheit. Florian. Das ist sehr schön von Ihnen. Aladin. Einsam ist es in den Straßen, denn man geht nur aus, wenn es sehr notwendig ist. Eduard. Doch ich sehe keine Fenster an den Häusern. Aladin.

Verfolgen muß man die und mit dem Schwert bekehren, Die anders Glaubens sind, als die Ismenors lehren. Und mancher Aladin sieht staatsklug oder schwach Dem schwarzen Blutgericht der heil'gen Mörder nach Und muß mit seinem Schwert den, welchen Träumer hassen, Den Freund, den Märtyrer der Wahrheit würgen lassen.

Alles Volk erscheint und stellt sich in einen halben Zirkel, dessen Mitte frei bleibt. Die Frauenzimmer stehen vor den Männern unverschleiert. Veritatius erscheint mit seiner Tochter Modestina. Aladin, Wachen, dann Eduard und Florian. Chor. Stellt euch um der Wahrheit Thron, Sprecht der frechen Lüge Hohn. Volk dieser Stadt!

Ich wollt', ich wär' noch weit von meinem Ziel. Aladin. Hier ist der Palast unsers Herrschers; ich bin nur sein Diener. Florian. Jetzt ist der auch nur ein Bedienter. Eduard. Willst du mich bei deinem Herrscher melden? Aladin. Deine Gesinnungen sind gut, und ich werde sie unserm Herrscher treu berichten. Eduard. Doch jetzt mache mich auch mit den Gewohnheiten eures Insellandes bekannt. Florian.

Aladin. Vier Mann Wache mit Pfeilen. Vorige. Aladin. Fremdling! Der Herrscher wird in diesem Augenblicke hier erscheinen, um öffentliches Gericht zu halten, und bei dieser Gelegenheit will er dich bewillkommen und deine Bitten hören. Eduard. Nimm meinen Dank für deine Botschaft. Aladin.

Florian. Erlauben Sie, mein Teurer! wenn einer in seiner Sittsamkeit etwas stiehlt, so wird er doch ganz bescheiden eingeführt? Aladin. Wer fehlt, muß bestraft werden. Florian. Und da bekommt er hernach seine soliden fünfzig Strichel? Aladin. Das geschieht nicht. Wir schlagen nur die Kleider des zu Bestrafenden, nicht den Mann; und das ist bei uns die größte Schande. Florian.

Ich habe dich versammeln lassen, um Zeuge zu sein bei der Verbannung eines Geschöpfes, welches schon seit langer Zeit durch ausgelassene Manieren die Gebräuche unserer Insel mit Füßen tritt. Alle. Hoch lebe Veritatius! Veritatius. Doch bevor wir den Vorhang dieser unangenehmen Szene eröffnen: Aladin, führe den Fremden vor. Veritatius. Sei mir willkommen, Fremdling!