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Aktualisiert: 24. Juni 2025


Auf dann! tretet alle Zweifel unter euch, beginnt das Werk und sagt der Ewige »Nein« zu unsrer That, nun, dann wird das Unglück unsern Schritten folgen und uns von seinem Zorne Nachricht bringen. Abubeker. Du hast mich überwunden, Omar, ich gebe deiner Weisheit nach. Omar. Ha! wenn wir keine Leuchte hätten, die uns durch die Nacht begleitete! aber wir tragen sie in unserm Busen.

Abubeker war ein Greis von siebenzig Jahren, sein Gesicht war lang und hager, sein Auge sanft und sein silberweißer Bart sank ehrwürdig auf seine Brust herab. Schon seit langer Zeit war er der Welt abgestorben, ohne daß er sie, oder sie ihn vermißte; er lebte mit seiner Tochter in einer häuslichen Einsamkeit, nur von seinen Freunden gekannt und geehrt.

Omar, wie konntest du dem weisen, tapfern, erfahrnen Abubeker vorübergehen? Hier steht unser Herrscher! Er verdient das Diadem zu tragen, das Ali entweiht. Er warf sich vor dem Greise nieder und berührte mit der Stirn dreimal den Boden, alle übrigen folgten seinem Beispiel. Der erstaunte Abubeker war gerührt und konnte ihnen nur durch Thränen antworten.

Abubeker selbst stimmte ihm etwas unwillig bei und die übrigen folgten seinem Beispiel. Man beschloß am Abend mit gewaffneter Hand in den Pallast zu dringen und Ali und sein Gefolge niederzumachen. Alle warteten ungeduldig auf die ersten rothen Streifen des Abends. Drittes Kapitel.

Du bist unser, Abubeker, sprach Selim, freiwillig zu uns herübergetreten, von keinem äußern Zwange gedrückt. Der Edle muß aus eignem Willen handeln, und damit auch nicht der kleinste Schein von Eigennutz auf dich fiele, hab' ich dir noch eine Nachricht vorbehalten, die du itzt erfahren sollst.

Abubeker. Deine Worte wecken in meiner Seele eine Sonne, die das Dunkel erleuchtet. Omar. Dieser Verstand lehrt uns die Wunder der Natur finden. Wie der Schnecke und dem Wurme Fühlhörner gegeben sind, um ihre Nahrung zu suchen und ihre Feinde zu fliehen, so verlieh der Gütige dem Menschen den Verstand.

Nein, wir wollen dulden, Selim, und im Dulden unsre große Seele zeigen. Rache brüllt nur aus den Thieren, der Mensch dulde und verzeihe! O Greis! rief Selim aus, das Alter, das alle unsre Kräfte verzehrt, spricht aus dir. Der Stunden, die du noch zu leben hast, sind dir zu wenige, um für sie zu handeln, aber unsre Kinder, Abubeker! Abubeker.

Die Gefahr nicht achten, heißt sie tödten; sich selber muß der Edle freudig seinen Brüdern opfern können. Wer so denkt, der reiche mir seine Rechte! Alle sprangen auf, man lief eilig durcheinander, jeder wollte der Erste sein, der die Hand des edlen Selim faßte. Es ist kein Schändlicher unter uns! riefen alle, wie aus einem Munde, auch Abubeker trat hinzu und umarmte Selim und Omar.

In vielen Augen stand die Thräne der hohen Begeisterung, viele wollten aufspringen und ihre Dolche schwenken, als der weise Abubeker mit langsamer bedächtiger Stimme also sprach: Selim, deine Stimme ist die Stimme der Wahrheit, das Reich ist unglücklich, die Tyrannei herrscht mit erschlichener Gewalt von ihrem Thron herab, das Volk seufzt tiefgebückt unter dem ehernen Joch, aber höre mich als Freund und zürne nicht.

O des edeln Greises Abubeker! dessen Silberhaar so schrecklich auf den Steinen ausgebreitet lag und vom Blute triefte! verzeih Abubeker, dem unvorsichtigen Freunde, der deiner älteren Weisheit nicht traute. So klagte Selim auf dem Wege und hörte nur wenig auf den Trost seines Sohnes.

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