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Aktualisiert: 24. Juni 2025


Eine kleine Stille weilte über die Versammlung, als Selim endlich aufstand, Abubekers Hand ergriff und wie von einem heiligen Feuer ergriffen, also redete: Abubeker, du bist mein Freund und was mehr ist, ein wackrer Mann; das seid Ihr alle, die Ihr zugegen seid, und wäre einer unter uns, der dies große Gefühl nicht in seinem Busen trüge, der entferne sich, ehe ich weiter spreche, denn meine Worte taugen für kein unedles Ohr.

Ali, nach deinen Schätzen begierig, hat das Ziel deines Lebens näher rücken wollen; Omar hat durch seine Weisheit diesen Anschlag vernichtet und dich uns gerettet. Der Greis Abubeker drückte ihm schweigend die Hand.

Dann wird des Menschen Name unter die Seeligen oder Verdammten eingeschrieben, ohne fremden Druck stehn aus dem Herzen die Tugend oder das Laster auf. Abubeker. Ich fasse den Sinn deiner Rede, Omar.

Alle schwiegen; Selim stand und sahe in der Versammlung umher, dann fuhr er fort: Abubeker, du erinnerst dich vielleicht noch der goldnen Tage, als der Scepter des weisen Alfargo dieses Land beherrschte, als ein ewiger Friede an den Gränzen des Reiches wachte, als eine unzerbrechliche Treue alle Unterthanen in ein schönes Band vereinte und die Rüstung des Fürsten war, als das Glück in unsern Häusern wohnte, als wozu der schönen Erinnerung, Freunde? diese Zeit war und ist nicht mehr, der Sonnenstrahl, der scheu an des Gefängnisses Mauern zittert, macht dem Gefangenen den Kerker enger, diese Erinnerung ist uns das, was dem verirrten Wandrer in der Sturmnacht das ausgelöschte Licht.

Abubeker dachte tief den Worten Omar's nach, die übrigen horchten aufmerksam auf seine Rede. Omar. Ist es dann nicht unsre Pflicht, seinem Wink zu folgen und unverzeihliche Trägheit, wenn wir die Arbeit, die er uns in den Weg legt, verdrossen liegen lassen?

Abubeker, sagte Selim, der redliche Greis ist todt, mein großer Entwurf ist dahin! deine Ahndung, alter wackerer Mann, hatte Recht, warum hörten wir nicht auf deine Stimme? Wozu leb' ich noch, da die schönste Hoffnung meines Lebens umgesunken ist? Ich habe ein großes Spiel gewagt, ich setzte verwegen mich und Ali dem Verderben zum Pfande aus und das Schicksal rief Selim!

Abubeker. Deine Gedanken über den Ewigen sind wie der Schein des Mondes, sie leuchten auf den Pfad, ohne zu blenden, du verschlingst die Allmacht mit der Lieblichkeit und vor dem wonnevollen Bilde kann der Mensch anbetend in tiefer Ehrfurcht knien, und es zugleich lieben. Omar. Der Verstand regiert wie ein Steuermann unsern Willen gegen Wind und Wogen der Leidenschaften und des Unglücks.

Ihm hast du, dem Undankbaren, deine Schlachten gefochten, Abubeker, er ist die Pest, die das Land verzehrt, hinter seinem Thron ist unsre Sonne untergegangen, in seiner fürchterlichen Allmacht liegt der Tod aller unsrer Freunde.

Nein, Abubeker, wenn der Ewige auch nach seiner Güte das Laster zuläßt, so ist er es doch nicht selbst, der den Lasterhaften führt, das hieße ihn aus seinem Wesen hinausschelten, denn er ist ja das Gute selbst; blind ihn aus seinem Glanz vernünfteln, mit eben der Vernunft, die er uns lieh, ihn zu erkennen. Abubeker. Ein Irrthum täuschte mich, Omar. Omar.

Er sahe ihn an und es war ganz wieder der alte, freundliche, bekannte Omar; er ging froh hinweg und alle seine ängstlichen Besorgnisse waren verschwunden. Fünftes Kapitel. Itzt trat auch Abubeker in das Zimmer und mit ihm mehrere von seinen und Selim's Freunden.

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