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"Was von den Recken allen im Streit da geschehn, 233 Dankwart und Hagen und des Königs ganzem Lehn, Wie wehrlich sie auch stritten, das war doch wie ein Wind Nur gegen Siegfrieden, König Siegmundens Kind. "Sie haben in dem Sturme der Helden viel erschlagen; 234 Doch möcht euch dieser Wunder ein Ende Niemand sagen, Die da Siegfried wirkte, ritt er in den Streit.

Der herrlichen Gäste ward mit Züchten wahrgenommen. Da sah man Siegfrieden im Schiffe stehn voran 527 In herrlichem Gewande mit manchem andern Mann. Da sprach die Königstochter: "Herr König, wollt mir sagen: Soll ich die Gäste grüßen oder ihnen Gruß versagen?" Er sprach: "Ihr sollt entgegen ihnen vor den Pallas gehn, 528 Ob ihr sie gerne sehet, daß sie das wohl verstehn."

Sie hatte keine Kunde, was da im Werke war. 629 Da sprach König Dankrats Sohn zu seiner Mannen Schar: "Helft mir, daß meine Schwester Siegfrieden nimmt zum Mann." Sie sprachen einhellig: "Das wäre gar wohl gethan." Da sprach der König Gunther: "Schwester, edle Maid, 630 Bei deiner Zucht und Güte löse meinen Eid.

Da saßen in den Fenstern die schönen Mägdelein. 665 Sie sahen vor sich leuchten manches Schildes Schein. Nun hatte sich der König getrennt von seinem Lehn: Was man beginnen mochte, er ließ es trauernd geschehn. Ihm und Siegfrieden ungleich stand der Muth: 666 Wohl wuste, was ihm fehlte, der edle Ritter gut.

Es war durch die Sage dem Volk bekannt genug, 1823 Daß er von Niederlanden Siegfrieden schlug, Aller Recken stärksten, Frau Kriemhildens Mann: Drum ward so großes Fragen bei Hof nach Hagen gethan.

Draußen und darinnen beköstigte man sie: 825 So wohl gewartet wurde fremder Gäste nie. Was Einer wünschen mochte, das war ihm gern gewährt: So reich war der König, es blieb Keinem was verwehrt. Man dient' ihnen freundlich und ohn allen Haß. 826 Der König zu Tische mit seinen Gästen saß; Siegfrieden ließ man sitzen, wie er sonst gethan. Mit ihm gieng zu Tische gar mancher waidliche Mann.

Sorglich erweckt' er Die in Niblungs Lehn Und sprach: "Wohlauf, ihr Helden, ihr sollt zu Siegfrieden gehn." Sie sprangen von den Betten und waren gleich bereit: 518 Tausend schnelle Ritter standen im Eisenkleid. Er brachte sie zur Stelle, wo er Siegfried fand: Der grüßte schön die Degen und gab Manchem die Hand.

"Heißet Siegfrieden zu meiner Schwester kommen, 295 Daß ihn das Mägdlein grüße: das bringt uns immer Frommen: Die niemals Recken grüßte, soll sein mit Grüßen pflegen, Daß wir uns so gewinnen diesen zierlichen Degen."

Sie sprach: "Mich jammern immer ihre Schönheit, ihre Zucht; 640 Wüst ich, wohin ich sollte, ich nähme gern die Flucht Und wollt euch nimmer eher nahe liegen bei, Bis ich wüste, weshalb Kriemhild die Braut von Siegfrieden sei." Da sprach König Gunther: "Ich mach es euch bekannt: 641 Er hat selber Burgen wie ich und weites Land.

"Nun wißt, lieber Herre, ich bin kein Bote gut: 548 Laßt mich der Kammer pflegen und bleiben auf der Flut. Ich will hier bei den Frauen behüten ihr Gewand, Bis daß wir sie bringen in der Burgunden Land. "Nein, bittet Siegfrieden um die Botschaft dahin: 549 Der mag sie wohl verrichten mit zuchtreichem Sinn.