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Es waren in Nimbschen neun Nonnen zum Austritt bereit: Magdalena von Staupitz, Elisabeth von Kanitz, Veronika und Margarete von Zeschau, Loneta von Gohlis, Eva Große, Ave und Margarete von Schönfeld und als zweitjüngste von ihnen Katharina von Bora .

Aber damit war die Klosterflucht in Nimbschen nicht zu Ende. Bis 1526 waren einige zwanzig

Klöster gab es damals genug im Land: es wurden allein im Meißnischen gegen 30 Nonnenklöster gezählt . In welches Kloster Katharina eintreten sollte, das stand von vornherein fest: es mußte das adelige Cisterzienserinnen-KlosterMarienthronoderGottesthronNimbschen bei Borna im Kurfürstentum Sachsen sein . Denn hier war eine Muhme von Vaterseite, vielleicht Vatersschwester Magdalene von Bora schon lange Zeit Klosterjungfrau und bekleidete von 1502-8 das Amt einer Siechenmeisterin, d.h.

Solches oder Aehnliches ist im Kloster Nimbschen mit den lutherisch Gesinnten nicht geschehen; vielleicht schützte sie ihre große Zahl vor solchen Gewaltmaßregeln.

Schon die Disputation vonKraft und Wert des Ablassesüber die 95 Thesen ging die Nonnen in Nimbschen besonders an; denn aufKraft und Wert des Ablassesruhte ja ein sehr großer Teil ihres geistlichen Vermögens: der Gottesdienst an jedem Festtag, ja das Kniebeugen beim Aveläuten brachte jedesmal vierzig Tage Ablaß ein.

Wenn darum also auch die meisten, wo nicht alle Nonnen in Nimbschen das Klosterleben verwarfen, so haben sich doch nur die mutigsten entschlossen, den Schritt zu thun, den sie für recht und geboten erachteten, nämlich nur diejenigen, welche vermöge ihrer Bildung selbständig sich durchs Leben zu bringen im stande waren, wie die Staupitz und Kanitz, oder die noch jung genug waren, sich in ein neues Leben zu schicken, wie die beiden Schönfeld und Katharina von Bora.

Sogar eine Lehrerin wurde nach Wittenberg ins schwarze Kloster berufen: nämlich im Jahre 1527 hat Luther auch eine Mitschwester Frau Käthe's, die ehemalige Nonne und Flüchtlingin von Nimbschen, dieehrbare, tugendsame Jungfrau Else von Kanitzeingeladen auf eine Zeitlang nach Wittenberg zu kommen. „Denn ich gedacht Euer zu brauchen, junge Mägdelein zu lehren und durch Euch solch Werk andern zum Exempel anzufahen.

Es wird dies niemand anders sein als die Magdalena von Bora, des Vaters Schwester , welche freilich zur Zeit von Katharinas Geburt schon lange im Kloster Nimbschen lebte. Wenn es wahr ist, daß um 1525 eine Maria von Bora auf Zulsdorf sich nach Wittenberg verheiratete , so müssen auf diesem Vorwerk in den zwanziger Jahren noch nahe Verwandte gelebt haben.

Da war es denn ein großer Segen, daß Frau Käthe in ihrem Hause eine Stütze fand an ihrer Tante, Magdalene von Bora. Diese war bald nach ihrer Nichte selber aus Nimbschen entwichen und wohnte jetzt im schwarzen Kloster in einem besonderen Stüblein. Sie war alsMuhme Leneder gute Hausgeist, die echte und rechte Kindertante in der Lutherischen Familie.

Er hatte zur Befreiung der Nonnen aus Nimbschen mitgewirkt, und kam verschiedentlich nach Wittenberg, durfte auch einen etwas schweren Auftrag Käthes wegen Beschaffung eines Leinenkastens besorgen .