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Anlaß war das Geringe wie das Bedeutende; das Idiom; schnelle Vertraulichkeit; Mißtrauen, das das unlängst verlassene Ghetto verriet; apodiktische Meinung; müßige Grübelei um Einfaches; spitzfindiges Wortefechten, wo nichts weiter nötig war als Schauen; Unterwürfigkeit, wo Stolz am Platze war; prahlerisches Sichbehaupten, wo es galt, sich zu bescheiden; Mangel an Würde, Mangel an Gebundenheit; Mangel an metaphysischer Befähigung.

Im Zeitalter der Romantik hätte sie sich sehnend dem Unendlichen zugewandt; im Zeitalter Nietzsches, Bergsons, Simmels lodert ihr Wollen und Sehnen in metaphysischer Glut zum Endlichen, zur Wirklichkeit, zum Leben zurück. Das Leben wird ihr zum höchsten, zum einzigen Wert. Ihre Gestalten sind Kinder der Reflexion und der Sehnsucht wie sie, oder ihr Wunsch und Gegenbild: Kinder des Lebens.

Einstweilen wirkt der Contrast unseres aufgeregten Ephemeren-Daseins gegen die langathmige Ruhe metaphysischer Zeitalter noch zu stark, weil die beiden Zeiten noch zu nahe gestellt sind; der einzelne Mensch selber durchläuft jetzt zu viele innere und äussere Entwickelungen, als dass er auch nur auf seine eigene Lebenszeit sich dauerhaft und ein für alle Mal einzurichten wagt.

Allerdings würde ein trockner Zergliederer metaphysischer Begriffe sich nicht dazu geschickt haben, solche Gegenstände für einen Menschen zu zurichten, der zu einer scharfen Aufmerksamkeit eben so ungeduldig als unvermögend war.

Insofern haben Künstler wohl das Recht, den "Fortschritt" zu leugnen, denn in der That: ob die letzten drei Jahrtausende in den Künsten einen fortschreitenden Verlauf zeigen, das lässt sich mindestens bezweifeln; ebenso wird ein metaphysischer Philosoph, wie Schopenhauer, keinen Anlass haben, den Fortschritt zu erkennen, wenn er die letzten vier Jahrtausende in Bezug auf metaphysische Philosophie und Religion überblickt. Uns gilt aber die Existenz der gemässigten Zone der Cultur selbst als Fortschritt.

Auf dem Grunde metaphysischer Spekulation baut sich hier eine erhabene Sittenlehre auf, wie wir sie in den eigentlichen Systemen der Philosophie schmerzlich vermissen, eine Sittenlehre, die in ihrer Strenge und Reinheit wahrhaft imponierend wirkt und es wohl verdient, dem kategorischen Imperativ Immanuel Kants an die Seite gestellt zu werden. Tu deine Pflicht!

Unglaube an das "monumentum aere perennius". Ein wesentlicher Nachtheil, welchen das Aufhören metaphysischer Ansichten mit sich bringt, liegt darin, dass das Individuum zu streng seine kurze Lebenszeit in's Auge fasst und keine stärkeren Antriebe empfängt, an dauerhaften, für Jahrhunderte angelegten Institutionen zu bauen; es will die Frucht selbst vom Baume pflücken, den es pflanzt, und desshalb mag es jene Bäume nicht mehr pflanzen, welche eine Jahrhundert lange gleichmässige Pflege erfordern und welche lange Reihenfolgen von Geschlechtern zu überschatten bestimmt sind.

Harmlosigkeit der Metaphysik in der Zukunft. Sobald die Religion, Kunst und Moral in ihrer Entstehung so beschrieben sind, dass man sie vollständig sich erklären kann, ohne zur Annahme metaphysischer Eingriffe am Beginn und im Verlaufe der Bahn seine Zuflucht zu nehmen, hört das stärkste Interesse an dem rein theoretischen Problem vom "Ding an sich" und der "Erscheinung" auf.

Überall sieht er »Ideen«, »Prinzipe«, wurzelhafte Anlagen, wo es sich meist um historisch Er-Wachsenes handelt; überall ist die Blindheit für das geschichtliche und wirtschaftliche Element, welches formenbildend und artenändernd wirksam ist, ersichtlich, die große Rolle, die ihm bei allen Vorgängen und Erscheinungen zufällt, wird geleugnet und alles auf eine Art metaphysischer Bestimmung zurückgeführt.

Und darum ist auch sein persönliches Schicksal den meisten immer wesentlicher gewesen als sein geistiges. Weil sich in jenem sichtbarer der Riß zeigte, der durch sein ganzes Wesen ging, der Riß, der klaffend die letzten hundert Jahre durchzieht und nichts anderes bedeutete als die Trennung von Wirklichkeit und Idee, von Geist und Körper, von realem Verhaltensprinzip und metaphysischer Forderung.