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Noch zögerte Frege, aber dann holte er tief Atem und sagte, die Teller, die er eben verteilen wollte, absetzend: „O, liebe gnädige Frau, ich kann es nicht mehr bei mir behalten. Ich muß sprechen.

Nun kam auch Frege und meldete, daß Klaus den Schimmel vorgeführt habe, und Hederich, der heute besonders gut gelaunt war und dem Alten einen Thaler in die Hand schob, nahm in schnellerem Tempo als sonst den Weg zurück nach seinem kleinen Gütchen. Es war ein Uhr nachts. Die ersten Vorboten des Frühlings regten sich.

Wenn ich auch ihm, Herrn von Brecken, gegenüber so gethan habe, als ob mir Leben oder Sterben gleich wäre, man will doch nicht wie ein Hund totgeschlagen werden!“ „Na, was sind denn das wieder für Sachen,“ stieß die Pastorin erschrocken heraus. „Soll man denn nie vor dem schrecklichen Menschen zur Ruhe kommen? Erzählen Sie, was geschehen ist, Frege

Da sie mit ihm länger zu sprechen wünschte, rief sie ihm freundlich grüßend zu: „Gehen Sie nur in meines Mannes Zimmer, Frege, ich komme gleich, und wir können dann in Ruhe reden.“ Aber er blieb wartend stehen und trat erst, nachdem die übrigen sich entfernt hatten, mit der Pastorin in das erwähnte Gemach. „Nun, mein guter Frege?

Wohin ist meine Kousine gereist?“ fügte er erregt hinzu. „Es ist wichtig, daß Sie mir die Wahrheit sagen, da ich mich entschlossen habe, alles daran zu setzen, um unser Zerwürfnis zu beseitigen. Also, wohin hat Klaus die gnädige Frau kutschiert?“ Frege befand sich in größter Verlegenheit. Er wußte nicht, wie er am besten zu Gunsten seiner Herrin handeln würde.

Nachdem er es an sich genommen, näherte er sich Frege, der sich inzwischen mühsam emporgerafft hatte und, die Hand an den blutenden Kopf pressend, mit noch immer gleich finsterer Entschlossenheit dastand, und sagte, ihm die Schlüssel hinwerfend: „Diesmal ging's noch an Dir vorbei, Du schleichender Schuft. Aber hüte Dich! Trittst Du mir noch einmal in den Weg, so weiß ich, was ich zu thun habe!“

Die mit der für die Beerdigung seiner Gebieterin notwendigen Maßnahmen verbundene Tätigkeit hatte ihn seit der Frühe aufrecht erhalten; jetzt war er, wie von aller Kraft verlassen, zusammengesunken, und die Gedanken kamen und lösten sich in seinem Kopfe ab, und wenn sie je zu einem Schluß gelangten, war's immer nur der: „Was sollst du noch auf der Welt, da nun die letzte von denen dahingegangen, welchen du dein Leben gewidmet hattest?“ Frege hatte während seiner langen Dienstzeit nie etwas anderes verlangt, als die Thätigkeit, in der er sich befand, und die Ausübung seiner Pflicht, die ihm Bedürfnis geworden war.

Die Magd erschien und meldete, daß Herr von Brecken da sei. Er wolle sich nach des Herrn Pastors Befinden erkundigen und bitte auch in anderer Angelegenheit die Frau Pastorin sprechen zu dürfen. Die Frau schwankte, was sie thun solle. Frege um Breckens willen ungehört abfertigen, konnte ihr nicht beifallen.

Aber Gretes Stimmung war bereits eine andere geworden. Entweder sie bereute, daß sie sich hatte fortreißen lassen, oder sie wünschte sich nicht der Möglichkeit auszusetzen, von Frege überrascht zu werden. Sie besah die Räume, in die Tankred sie führte, flüchtiger und machte eine hastig unruhige Bewegung zur Rückkehr, als sie in einer alten Rokokouhr die Zeiger bereits auf zwei Uhr gerichtet fand.

Als Tankred den Parkausgang erreicht hatte und über die Wiese den Weg zum Kirchdorf nehmen wollte, sah er abermals Frege, und hinterher lief der Köter Max, der bei Tankreds Anblick ein wütendes Gebell ausstieß. Da hob Tankred einen Stein auf und warf nach der Bestie, aber so unglücklich, daß nicht der Hund, sondern der Alte am Bein getroffen wurde.