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"Sie offenbaren" wie Hippolyte Taine sich ausdrückt "die Seele eines großen Dichters, der sich bezwingt, die Augen vom Herrlichen gebannt und im Flüsterton voll Bewunderung sich selber sagt: ´Mensch, als Bürger dieser großen Stadt hast du gelebt; fünf oder drei Jahre, was ficht´s dich an!´" Die Auffassung des Kaisers über den Wert des Lebens steht der des freigelassenen Sklaven Epiktet sehr nahe.

"Herr", sprach der Philosoph, "ich bitt Ihn, laß Ers sein, Denn sonst zerschlägt Er mir das Bein." "Gut, weil ich dirs noch nicht zerschlagen habe: So soll es", rief der Herr, "denn gleich zerschlagen sein!" Und drauf zerschlug er ihm das Bein; Doch Epiktet, anstatt sich zu beklagen, Fing ruhig an: "Da sieht Ers nun! Hab ichs Ihm nicht gesagt, Er würde mirs zerschlagen?"

Epiktet rät an zu reisen, weil die alten Bekanntschaften uns durch Scham und Einfluß vom Übergange zur hohen Tugend abhalten so wie man etwa seine Provinzialmundart schamhaft lieber außer Lands ablegt und dann völlig geläutert zu seinen Landsleuten zurückkommt; noch jetzt befolgen Leute von Stand und Tugend diesen Rat, obwohl umgekehrt, und reisen, weil die alten Bekanntschaften sie durch Scham zu sehr von neuen Sünden abschrecken.

Diesem Verneinen und Ablehnen steht als positiver Kern der Lehre die Pflichttreue gegenüber, trotz der Eitelkeit und Vergänglichkeit allen Strebens der Sterblichen. Seiner Lebensstellung und seinem kräftigeren Charakter entsprechend hält Marc Aurel nachdrücklicher an den Pflichten des Einzelnen der menschlichen Gesellschaft gegenüber fest, als es die Stoiker im allgemeinen und der phrygische Sklave Epiktet im besonderen getan. Aus diesem Grund lehnte er das Christentum vollständig ab, wenn er auch wie die Christen Duldung und allgemeine Menschenliebe verlangte. Er spricht fast immer von Göttern, manchmal von "dem Gott" und selten von "Zeus", der ihm als Gesamtausdruck der Gottheit vorschwebt.

"Ich", sprach Emil, "will lieber, daß man fragt, Warum man mich doch ohn ein Amt läßt leben, Als daß man fragt: warum man mir ein Amt gegeben?" Epiktet Verlangst du ein zufriednes Herz: So lern die Kunst, dich stoisch zu besiegen, Und glaube fest, daß deine Sinnen trügen. Der Schmerz ist in der Tat kein Schmerz, Und das Vergnügen kein Vergnügen.

Wie manchen Chrysipp, wie manchen Sokrates, wie manchen Epiktet hat schon die Welle verschlungen! Diesen Gedanken hege beim Anblick jedes Menschen und jedes Gegenstands. Das eine liegt mir am Herzen, daß ich nichts tue, was dem Willen dermenschlichen Natur zuwider ist, oder was sie in dieser Art oder was sie gerade jetzt nicht will.

Wenn er ihm dann nach langer Sitzung die hohen Vorbilder pries, die ihn begeisterten, einen Zeno, einen Epiktet und vor allen den Kaiser mit dem Philosophenbart, den göttlichen Marc Aurel, sagte wohl der Blinde, der indessen an seinem Strohgeflecht gesessen hatte, traurig und müde: "Ach, Mirabili, ich kenne diese vornehmen Herren nicht, und es will mir nicht gelingen, mich mit ihnen auf den Thron der Tugend zu setzen."

In dieses Weltbewußtsein wird alles aufgenommen, so wie aus ihm alles hervorgeht, so jedoch, daß von den Einzelwesen eines des anderen Mitursache ist und auch sonst die innigste Verknüpfung unter ihnen stattfindet. Nach Epiktet ist der Mensch eine Seele mit einem Toten belastet. Was zu dem Wandlungsprozeß gehört, dem wir alle unterworfen sind, das kann als solches weder gut noch böse sein.

Sobald du dieses glaubst: so nimmt kein Glück dich ein, Und du wirst in der größten Pein Noch allemal zufrieden sein. Das, sprichst du, kann ich schwer verstehen. Ist auch die stolze Weisheit wahr? Du sollst es gleich bewiesen sehen; Denn Epiktet stellt dir ein Beispiel dar. Ihn, als er noch ein Sklave war, Schlug einst sein Herr mit einem starken Stabe Zweimal sehr heftig auf das Bein.

Jetzt unreife Traube, dann reif, dann getrocknet lauter Wandlungen, doch nicht etwa in ein Nichts, sondern in ein Etwas, das jetzt noch nicht ist. Einen Räuber des Willens gibt es nicht, sagt Epiktet.