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Diese Verschiedenheit in der Oberverwaltung schied wesentlich die ueberseeischen Besitzungen Roms von den festlaendischen. Die Grundsaetze, nach denen Rom die abhaengigen Landschaften in Italien organisiert hatte, wurden grossenteils auch auf die ausseritalischen Besitzungen uebertragen.

Die besseren Klassen der Gesellschaft zogen teils vom Heerdienst mehr und mehr sich zurueck, teils schwand der roemische und italische Mittelstand ueberhaupt zusammen; dagegen waren einesteils die betraechtlichen Streitmittel der ausseritalischen Bundesgenossen und Untertanen verfuegbar geworden, andererseits bot das italische Proletariat, richtig verwandt, ein militaerisch wenigstens sehr brauchbares Material.

Die Vorbedingung dieser Aufgabe, die Einigung Italiens, hatte die roemische Aristokratie vollbracht; die Aufgabe selber hat sie nicht geloest, sondern die ausseritalischen Eroberungen stets nur entweder als notwendiges Uebel oder auch als einen gleichsam ausserhalb des Staates stehenden Rentenbesitz betrachtet.

Die Aufgabe war an sich nicht leicht und ward noch erschwert durch die sonstigen sozialen und politischen Uebelstaende dieser Zeit, vor allem durch die ungemeine Schwierigkeit, teils die Militaerchefs in den Provinzen in Unterwuerfigkeit gegen die hoechste buergerliche Obrigkeit zu erhalten, teils in der Hauptstadt mit den Massen des daselbst sich anhaeufenden italischen und ausseritalischen Gesindels und der in Rom grossenteils in faktischer Freiheit lebenden Sklaven fertig zu werden, ohne doch Truppen zur Verfuegung zu haben.

Die Erfolge dieses ersten ausseritalischen Feldzugs der Roemer moegen daheim der Erwartung nicht ganz entsprochen haben, da der Konsul nicht triumphierte; indes konnte das kraeftige Auftreten der Roemer in Sizilien nicht verfehlen, auf die Griechen daselbst grossen Eindruck zu machen. Im folgenden Jahre betraten beide Konsuln und ein doppelt so starkes Heer ungehindert die Insel.

Andererseits wurden schon vor Marius, namentlich in der Kavallerie und der leichten Infanterie, die ausseritalischen Untertanen, die schweren Berittenen Thrakiens, die leichte afrikanische Reiterei, das vortreffliche leichte Fussvolk der bebenden Ligurer, die Schleuderer von den Balearen, in immer groesserer Anzahl auch ausserhalb ihrer Provinzen bei den roemischen Heeren mitverwendet; und zugleich draengten sich, waehrend an qualifizierten Buergerrekruten Mangel war, die nichtqualifizierten aermeren Buerger ungerufen zum Eintritt in die Armee, wie denn bei der Masse des arbeitslosen oder arbeitsscheuen Buergergesindels und bei den ansehnlichen Vorteilen, die der roemische Kriegsdienst abwarf, die Freiwilligenwerbung nicht schwierig sein konnte.

Mit sich brachten sie Verstaerkungen an Schiffen und Mannschaft, darunter numidische Reiter und libysche Elefanten, von Massinissa gesendet, und die Erlaubnis des Senats, von den ausseritalischen Verbuendeten bis zu 5000 Mann Hilfstruppen anzunehmen, wodurch die Gesamtzahl der roemischen Streitkraefte auf etwa 40000 Mann stieg.