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"Eure Zunge meuchelt, Don Ferrante!" sagte sie. Angela Borgia stammte aus einer Seitenlinie des berühmten spanischen Geschlechtes und wurde, nachdem sie, wie viele Kinder ihrer Zeit, frühe auf tragische Weise beide Eltern verloren hatte, mit anderm weiblichen Edelblut in einem Kloster des Kirchenstaates eher aufgenährt als erzogen.

Sie schüttelte ihr stolzes Haupt und bewegte die Lippen. "Es wäre denn, Ihr allein, Donna Angela, wüßtet ein Lob auf ihn!" beleidigte er sie. Da sprach die Trotzige mit erhobener Stimme: "Don Giulio hat wundervolle Augen! Die muß ihm der Neid, die müsset Ihr, Kardinal, ihm lassen!" "Muß ich? Muß ich wirklich?" rief Ippolito bebend und trat in die Nacht der Bäume zurück.

Ist doch die Erde kein lebendes Kind mit einem unteilbaren Blut und Leben in den Adern, sondern bestimmt, in Stücke zerrissen, verteilt oder geraubt zu werden!" Der Graf hätte sogleich zugegriffen, wäre er sich selbst über seine Gefühle für Donna Angela klar gewesen. Am liebsten hätte er die flavianischen Güter ohne sie besessen.

Die sichere Reiterin aber war Angela Borgia, eine nahe Verwandte der Fürstin und ihr Fräulein, das sie nach Ferrara begleitete und hinter der Berückenden bescheiden die Bühne der Welt betrat.

Das Dreihellergesicht ist ihr ein Ekel. Dieser tugendsame Graf also kümmert mich nicht. Eine andere Marter peinigt mich und dreht sich Tag und Nacht mit mir, wie das Rad des Ixion. Höre mich, Mädchen!" Angela hielt seinen fieberscharfen Blick mit erstaunten, aber mutigen Augen aus. "Weigerst du dich meiner Liebe, so verbiete ich dir auch die jenes andern, bei seinem und deinem Leben!

Der jungen Angela wurde in Bild und Predigt eine sittliche Schönheit und Vollkommenheit vorgehalten, deren irdischer Vertreter, der Greis, auf welchem, wie der gleichzeitige Sultan sich ausdrückt, das Christentum beruhte, milde gesagt, ein entsetzlicher Taugenichts war, über dessen Ruchlosigkeiten die Schwestern weinten und die Schlimmsten ihrer Gespielinnen insgeheim sich lustig machten.

Ebendieser Kardinal Ippolito, der Staatsmann, die hagere Gestalt im Purpur, die gleichfalls zur Freite nach Rom gekommen und jetzt noch dort war, um mit dem Papste die Übergabe der Ländermitgift zu regeln, hatte sich viel und herablassend mit Angela beschäftigt, sie ermutigend, Ferrara mit ihrer Gegenwart zu verschönern. Eine bange Angst bemächtigte sich Angelas.

Don Giulio wunderte sich im Traume, wie frech und vertraut die stolze Angela zu ihm rede; er lauschte bange, was da noch kommen werde, und als sie schwieg, wuchs seine Angst von Augenblick zu Augenblick. Er wollte sich aufschnellen, war aber von unsichtbaren Banden an den Boden gefesselt und außerstande, die kleinste Bewegung zu machen.

"Um wieder zu uns zurückzukehren?... Denn uns gehöret Ihr an, und wir können Euch nicht entbehren, ebensowenig als eine andere, die man auch von uns fortsenden will." Die Fürstin zog das neben ihr stehende Mädchen zu sich auf die Bank nieder und behielt seine Hand in der ihrigen, als nähme sie von Angela Besitz.

Wie spricht Euer richterliches Gewissen?" Es erschien Angela, als betonte der Herzog das letzte Wort auf ironische Weise; aber sie mußte sich täuschen, denn Strozzi antwortete völlig unbeirrt. "Hoheit", sagte er, "der Witz ist, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden: Das gehört nicht zur Sache, und das nicht so bleibt noch das, und das ist einfach.