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Aktualisiert: 25. Juni 2025
Er müsse wieder eine Frau haben, und weil er Walburg von klein an kenne, möchte er am liebsten sie haben. Er wisse wohl, daß sie nicht gut höre, aber das mache weiter nicht viel. Wenn sie einverstanden sei, möge sie in den Feiertagen einmal herausfahren, daß man die Verlobung feiern könne und die Hochzeit festsetze.
Nun fuhren sie durch die schön beleuchteten Straßen, dann durch die stillen Gassen der Vorstadt und endlich bogen sie in die Frühlingsstraße ein. "Wenn der Vater nicht daheim ist, müssen alle auslaufen und ihn suchen," sagte Wilhelm, "Karl und Otto, Marianne und Frieder, vielleicht hat auch Walburg Zeit, der Vater muß das Billet zu rechter Zeit bekommen!"
"Manchmal ist's recht unbequem, daß Walburg taub ist," meinte Anne und Else fügte altklug hinzu: "Es gibt Dienstmädchen, die hören ganz gut, die hören sogar das Klingeln, wenn wir so eine hätten!" "Seid ihr ganz zufrieden, daß wir unsere Walburg haben," entgegnete Frau Pfäffling, "wenn sie nicht bei uns bleiben wollte, könnten wir gar keine nehmen, sie tut's um den halben Lohn.
"Das bringen die einfachen Verhältnisse ganz von selbst mit sich. Die Kinder sehen, wie Walburg und ich uns plagen und doch nicht fertig werden, so helfen sie mit." "Mir, als dem Juristen, ist wirklich euer kleiner Staat interessant und ich sehe ordentlich, wie aus solcher Familie tüchtige Staatsbürger hervorgehen.
Anfangs machte es den Kindern Spaß, aber es ging nicht immer so friedlich und so säuberlich zu wie bei der Mutter, und Walburg wunderte sich, daß sie bald eine noch fast gefüllte, bald eine ganz leere Suppenschüssel abzutragen hatte; da war gar kein regelmäßiger Verbrauch mehr wie bisher. Ganz kurios erschienen Herrn Pfäffling und Karl die späten Abendstunden, wo sie allein beisammen saßen.
"Das will ich machen," flüsterte Marie, ging in die Küche, zog Walburg zu sich und rief ihr dann ins Ohr: "Frieder ist noch nicht daheim, der Vater wird so zanken, und die Mutter wird Angst haben, kannst du nicht machen, daß man später ißt?"
"Ja, aber eines muß ich dir noch erzählen, was mir Walburg anvertraut hat. Sie erhielt heute einen Brief von einer alten Frau aus ihrem Heimatdorf, die schreibt in schlichten, einfachen Worten, daß vor einem Jahr ihr Sohn Witwer geworden sei und mit seinen drei Kindern und dem kleinen Bauerngut hilflos dastehe.
Aber sie bekam keine Antwort, der Herr schien große Eile zu haben, ging rasch die Treppe hinunter und hielt sich auch gar nicht bei Walburg auf, die eben heraufkam. "Wer war da?" fragte diese. "Bloß ein Herr, der den Vater sprechen wollte," rief ihr Elschen ins Ohr; weiteres von diesem Besuch zu erzählen war dem kleinen Persönchen zu unbequem, Walburg verstand doch immer nicht recht.
Aber viel konnte das in drei Wochen nicht ausgemacht haben, dadurch sollte kein Schatten auf das Wiedersehen fallen. "Ja, ich habe noch Geld," sagte sie heiter zu den Kindern, "aber nun kommt nur, der Vater wartet ja schon, und der Tisch ist so schön gedeckt, Walburg hat gewiß etwas Gutes gekocht." Nun standen sie alle um den großen Eßtisch.
Auf dem freien Bodenraum war ein Seil gespannt, an dem eine ungezählte Menge Pfäffling'scher Strümpfe hing. Walburg war eine große Person und pflegte das Seil hoch zu spannen, die Kinder konnten die hölzernen Klammern nicht erreichen, mit denen die Strümpfe angeklemmt waren.
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