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Heute sprach sie den einfachen Vers: "Du schickst uns die Arbeit, du gönnst uns die Ruh, Herr gib uns zu beidem den Segen dazu." Das Essen, das die große Walburg aufgetischt hatte, schmeckte allen, aber das Tischgespräch wollte heute den Eltern gar nicht gefallen. Sie kannten es schon, es war immer das gleiche beim Beginn des Wintersemesters. "Wir müssen jetzt ein Physikbuch haben."

Walburg ebenso noch als heidnisch verehrte Venus von der Kirche selbst angeben hören; denn allerdings sind schon die bisher von ihr gemeldeten Züge unkirchlich genug: der Hund an der Kette und der Flachsfaden auf der Spindel sind ihre Orakel; ihre nächtlichen Höhenfeuer leuchtendem Reihentanze der Liebenden und diese werden ohne Priester zusammen gegeben; ihr Heilbad ist der Maienthau, ihr Keiltrunk der Maibrunnen und das frische Oel des Feldes; statt eines Marterwerkzeuges trägt sie Garbe und Aehre, gleich ihrem Bruder Oswald.

Auch Walburg hatte Gute Nacht gewünscht; manchmal lag kein anderes Wort zwischen ihrem "Guten Morgen" und "Gute Nacht". Die drei, die nun noch am Tische saßen, waren ganz schweigsam und bewegten doch ungefähr denselben Gedanken. Herr Pfäffling dachte: Wenn nur Karl auch zu Bett ginge, daß ich mit meiner Frau von Marstadt reden könnte. Die Kinder sollen ja noch nichts davon wissen.

"Finden Sie das passend?" fragte Fräulein Bergmann die Mutter, "sollten Sie nicht das Dienstmädchen schicken?" "Walburg kann nicht alles besorgen." "Nun ja, mit dieser Walburg kann es nicht mehr lange gut tun, wenn sie vollends ganz taub ist, muß sie doch fort." Diese Worte hörte auch Frieder, und sie gingen ihm zu Herzen.

Herr Pfäffling ging hinaus mit dem Instrument. Walburg hatte nicht verstanden, was gesprochen worden war, aber gesehen hatte sie und sie sah auch jetzt, wie sich langsam ihres Lieblings Augen mit dicken Tränen füllten. Sie stellte ihr Bügeleisen ab, zog den Kleinen an sich und fragte: "Darfst du denn nicht spielen?" "Nicht länger als zwei Stunden im Tag," rief Frieder in kläglichem Ton.

"Das kann wohl etwas ausmachen, und mich freut es für die treue Person, wenn auch nicht für uns. Aber wir werden auch wieder einen Ersatz finden." "Nicht so leicht! Doch daran denke ich heute gar nicht. Am zweiten Feiertag möchte sie hinausfahren auf ihr Dorf. Vorher wollen wir mit den Kindern noch nicht davon sprechen, sondern ihnen erst, wenn Walburg zurückkommt, sagen, daß sie Braut ist."

Und sprachen so lang, bis Elschen herübergesprungen kam und rief: "Walburg hat das Abendessen hereingebracht und nun werden die Kartoffeln kalt!"

Walburg verwechselt werde, so sehen sie den Grund hievon darin, dass beiden die Wildgänse gehorsam gewesen seien. A. SS. l.c. 304.

Im Vorplatz übergab Frau Pfäffling den vollgepackten Handkoffer an Walburg. "Ist er nicht zu schwer?" fragte sie. "O nein," entgegnete Walburg in ungewöhnlich lebhaftem Ton, "ich trage ihn gern fort."

Bis hieher ist verspart geblieben, den Namen Walburg zu erklären und mit den Hauptzügen seines Mythus in Verbindung zu bringen. Wie der bisher vorgetragene Sagenkreis in zwei Hälften sich scheidet, in ein lichtes Frühlingsgebiet und in ein dämonisches Nachtreich, so führt auch die Etymologie des Namens in diese Doppelwelt.