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Aktualisiert: 25. Juni 2025


Die Ackergöttin Walburg musste doppelgeschlechtig sein, wie die Pflanze und das Samenkorn ein Zwitter ist. Sein Name gründet in der Wurzel prî = freien, woraus auch Priapos, selbst stammt. Es ist nun gewiss ausserordentlich bedeutsam, dass sich ganz dieselbe Verehrung heidnisch-phallischer Bildwerke im Eichstädter Gebiete, als dem süddeutschen Schauplatze der Wirksamkeit der hl.

Solcher Wohlstand reizte die habsüchtige Gräfin Walburg und sie beredete ihren Gemahl, dass er die Schatzung, die er den Bauern schon seit Jahren nachgesehen hatte, gerade jetzt zur Zeit einer Theuerung in allen Rückständen einforderte. Am Martinsabend führten denn die Bauern eine lange Reihe von Kornwagen zum Schlosse hinauf.

Unverdrossen riefen sie es auch Walburg ins Ohr, bis diese endlich verstand, daß es sich um sie handelte, und ihren Auftrag erteilte: "Sagt nur dem Arzt, wenn euere Mutter zurückkommt, werde ich so frei sein." Das nächtliche Stöhnen war bald nimmer zu hören.

"Für uns redest du ganz recht," entgegnete Frau Pfäffling, "wir verstehen uns und darum ist's am besten, wir bleiben zusammen. Uns ist's lieb, daß du uns nicht verläßt, Walburg, du hast uns so gefehlt." Da wich der starre, traurige Zug aus Walburgs Gesicht, und sie sah voll Liebe und Dankbarkeit auf zu der Frau, die sich so bemühte, ihr, der Tauben, Trostreiches zu Gehör zu bringen.

So geschah es, daß Frau Pfäffling an diesem Nachmittag ganz allein war; ihr Mann, die Kinder, ja sogar Walburg fort, so daß nicht einmal aus der Küche ein Ton hereindrang. Wie wohl tat ihr die unerhoffte Ruhe! Wie viel ließ sich auch an solch einem stillen Nachmittag tun, an das man sonst nicht kam! Es war schon ein Genuß, sich sagen zu dürfen: was willst du tun?

Noch ein kleiner Schritt weiter, und die hartherzig Zins eintreibende Gräfin Walburg verwandelt sich an einem oder jedem der drei altgebotenen Zinstage zur saatenvertilgenden Walburgishexe, aus der Tagfahrt zu Gericht wird eine Nachtfahrt auf den Broken.

"Nimm du Frieder auf deine Seite, Wilhelm, der ist am ungeschicktesten, und ich will Anne auf meine Partei nehmen, sonst können die nie gewinnen." So war es allen recht und das Spiel auf seinem Höhepunkt, als Frau Pfäffling hereinkam. "Kinder," sagte sie, "Walburg hat wieder kein Holz, laßt euch doch nicht immer mahnen."

Walburg hörte den Gruß nicht, aber den Händedruck, den freundlichen Blick deutete sie sich als Verzeihung; es wurde ihr leicht ums Herz, die Dankbarkeit löste ihr die Zunge und ihr Gegengruß schloß mit den Worten: "einen Lohn nehme ich nicht für das Vierteljahr."

Elschen, die nicht wußte oder nimmer daran dachte, was die Mutter heute bedrückte, kam in der fröhlichsten Weihnachtsstimmung herbeigesprungen. Walburg hatte ihr die Teigschüssel ausscharren lassen. "Mutter," rief die Kleine, "die Backröhre ist schon geheizt!" Aber die Mutter hatte heute einen unglückseligen Blick.

Und nun antwortete Walburg: "Er hat sich's nicht so arg gedacht, er meint, für die Kinder wäre doch eine besser, die hört." Ohne ein weiteres Wort wandte sie sich um und ging die Treppe hinauf in ihre Kammer. Sie wollte den bräutlichen Putz ablegen. Sorgsam faltete sie die blauseidene Schürze, versenkte sie in die Truhe und legte den Brief dazu, der sie zwei Tage glücklich gemacht hatte.

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