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Sara. Bester Vater, alle Hilfe würde vergebens sein. Auch die unschätzbarste würde vergebens sein, die Sie mit Ihrem Leben für mich erkaufen wollten. Zehnter Auftritt Mellefont. Sara. Sir William. Waitwell. Mellefont. Ich wag' es, den Fuß wieder in dieses Zimmer zu setzen? Lebt sie noch? Sara. Treten Sie näher, Mellefont. Mellefont. Ich sollt' Ihr Angesicht wiedersehen?

Das gute Weibchen, oder was sie ist! sie bleibt den ganzen Tag in ihrer Stube eingeschlossen und weint. Sir William. Und weint? Der Wirt. Ja, und weint Aber, gnädiger Herr, warum weinen Sie? Das Frauenzimmer muß Ihnen sehr nahegehen. Sie sind doch wohl nicht Waitwell. Halt ihn nicht länger auf. Der Wirt. Kommen Sie.

Das Gewissen ist doch mehr als eine ganze uns verklagende Welt. Ach, Sie weinen schon wieder, schon wieder, Sir! Sir! Sir William. Laß mich weinen, alter ehrlicher Diener. Oder verdient sie etwa meine Tränen nicht? Waitwell. Ach! sie verdient sie, und wenn es blutige Tränen wären. Sir William. Nun so laß mich. Waitwell.

Nein, Miß, dazu hat er es nicht kommen lassen. Sara. Ach! dein Mund sagt nein; und deine eignen Tränen sagen ja. Waitwell. Nehmen Sie diesen Brief, Miß; er ist von ihm selbst. Sara. Von wem? von meinem Vater? an mich? Waitwell. Ja, nehmen Sie ihn nur; Sie werden mehr daraus sehen können, als ich zu sagen vermag. Er hätte einem andern als mir dieses Geschäft auftragen sollen.

Aber ich hoffe, daß Sie ihm keinen Verdruß verursachen werden. Sie würden mein Haus in einen übeln Ruf bringen, und gewisse Leute würden sich scheuen, bei mir abzutreten. Unsereiner muß von allen Sorten Menschen leben. Sir William. Besorget nichts; führt mich nur in das Zimmer, das Waitwell für mich bestellt hat. Ich komme aus rechtschaffnen Absichten hierher. Der Wirt.

Sag ihm, daß ich in den lebhaftesten Empfindungen der Reue, Dankbarkeit und Liebe gestorben sei. Sag ihm Ach! daß ich es ihm nicht selbst sagen soll, wie voll mein Herz von seinen Wohltaten ist! Das Leben war das Geringste derselben. Wie sehr wünschte ich, den schmachtenden Rest zu seinen Füßen aufgeben zu können! Waitwell. Wünschen Sie wirklich, Miß, ihn zu sehen? Sara.

Doch bald, bald werde ich in einer ihm geweihten Ewigkeit ihm würdiger danken können. Waitwell. Wie herzlich vergnügt es mich, Sir, Sie vor meinem Ende wieder zufrieden zu wissen! Glauben Sie mir es nur, ich habe fast so viel bei Ihrem Jammer ausgestanden als Sie selbst. Fast so viel; gar so viel nicht: denn der Schmerz eines Vaters mag wohl bei solchen Gelegenheiten unaussprechlich sein.

Und wenn ich dann am vergnügtesten darüber sein wollte, würde es mir plötzlich einfallen, daß er mein Vergnügen äußerlich nur zu teilen scheine und in sich selbst vielleicht seufze; kurz, daß er mich mit Entsagung seiner eignen Glückseligkeit glücklich gemacht habe Und es auf diese Art zu sein wünschen, trauest du mir das wohl zu, Waitwell? Waitwell.

Und vielleicht ein aufrichtiges Bedauern, daß er die Rechte der väterlichen Gewalt gegen ein Kind brauchen wollen, für welches nur die Vorrechte der väterlichen Huld sind. Sara. So behalte nur deinen grausamen Brief! Waitwell. Grausamen? fürchten Sie nichts; Sie erhalten völlige Freiheit über Ihr Herz und Ihre Hand. Sara. Und das ist es eben, was ich fürchte.

Und noch mehr! Sara. Gefährlich krank? Ich schließe es mehr aus der ungestümen Angst des Mellefont, als daß ich es fühle. Wenn du mit dem unvollendeten Briefe der unglücklichen Sara an den unglücklichern Vater abreisen müßtest, Waitwell? Laß uns das Beste hoffen! Willst du wohl bis morgen warten? Vielleicht finde ich einige gute Augenblicke, dich abzufertigen.