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Aktualisiert: 13. Mai 2025
Er verschwand, indem er diese Worte sagte, so plötzlich, daß ich nichts dabei beobachten konnte; und so voreingenommen als mein Gemüt war, hätte dieser Apollo seine Rolle viel ungeschickter spielen können, ohne daß mir ein Zweifel gegen seine Gottheit aufgestiegen wäre.
Auch will es mir, um die Wahrheit zu sagen, nicht angebracht erscheinen, derartige Reden zu halten und solche Ratschläge zu erteilen, die, wie man sicher weiß, niemals befolgt werden. Was könnte denn auch der Nutzen einer so ungewöhnlichen Rede sein, oder wie sollte sie überhaupt eine Wirkung ausüben auf Leute, die von einer ganz anderen Überzeugung voreingenommen und tief durchdrungen sind?
Wir Menschen des "historischen Sinns": wir haben als solche unsre Tugenden, es ist nicht zu bestreiten, wir sind anspruchslos, selbstlos, bescheiden, tapfer, voller Selbstüberwindung, voller Hingebung, sehr dankbar, sehr geduldig, sehr entgegenkommend: wir sind mit Alledem vielleicht nicht sehr "geschmackvoll". Gestehen wir es uns schliesslich zu: was uns Menschen des "historischen Sinns" am schwersten zu fassen, zu fühlen, nachzuschmecken, nachzulieben ist, was uns im Grunde voreingenommen und fast feindlich findet, das ist gerade das Vollkommene und Letzthin Reife in jeder Cultur und Kunst, das eigentlich Vornehme an Werken und Menschen, ihr Augenblick glatten Meers und halkyonischer Selbstgenugsamkeit, das Goldene und Kalte, welches alle Dinge zeigen, die sich vollendet haben.
Sie war ernst, aber sie tat nicht weh. Eine Anstaltsdirektion handelt ganz richtig, wenn sie sich nicht voreingenommen zeigt, sondern ruhig abwartet, ob und wie der Eingelieferte sich fügt. Nun, ich fügte mich! Freilich wurde für dieses Mal auf meinen Stand keine Rücksicht genommen. Man teilte mich derjenigen Beschäftigung zu, in der grad Arbeiter gebraucht wurden. Ich wurde Zigarrenmacher.
Aber er setzte sie rasch beiseite, und alles wagend, da der Wein ihm half, jegliche Scheu abzustreifen, sagte er, sich vornüberbiegend und sie mit seinen glühenden Augen bannend: „Höre, Theonie, was ich Dir zu sagen habe. Ich erfuhr von Dir, daß Du mir nicht geneigt bist. Ich weiß, woher es kommt. Du denkst an mein Vorleben. Meine Mutter, die mich nicht nur nicht liebte, vielmehr haßte, obgleich ich doch ihr Sohn war, hat Dich beeinflußt. Aber ich bin ein anderer geworden, ich möchte es sein, und Du könntest läuternd auf mich einwirken. Ich bin wohl oft leichtsinnig gewesen und ließ mich von meinen Leidenschaften fortreißen, aber ich bin nicht schlecht, wie meine Mutter mich schilderte. Ist es nicht unnatürlich, daß wir uns von einander abschließen? Wäre es nicht vielmehr den Verhältnissen entsprechend, wenn wir zusammen hielten? Ich liebe Dich, Theonie. Beim ersten Sehen hatte ich schon mein Herz an Dich verloren. Aber Deine Strenge und Zurückhaltung schreckten mich ab, mir ahnte zu meinem Schmerz, daß Du gegen mich voreingenommen seiest. Sage ehrlich: Was that ich Dir? Bin ich Dir nicht ehrerbietig begegnet? Geschah während meines Aufenthaltes hier etwas, was Dir mißfallen mußte? Gewiß, da ich kein Geld besitze, mir bisher kein Eigentum erwarb, bin ich im Nachteil selbst bei denen, die sonst den Wert eines Menschen nicht nach seinem Vermögen bemessen, selbst bei meiner Verwandten, der einzigen, die ich habe. Ich fände hier auf Falsterhof einen Wirkungskreis, da ich Landmann bin. Ich könnte es verwalten, den Besitz erhalten und vermehren, mit Dir gemeinsam arbeiten und genießen, von Dir lernen und empfangen, wenn Du Dir auch von dem Mißratenen nichts aneignen könntest. Und doch vielleicht etwas, da er mit so gutem Willen sein neues Leben beginnen würde. Er wird Dich auf Händen tragen, denn er liebt Dich leidenschaftlich, Theonie.
Es versteht sich von selbst, daß er von der Anwesenheit Stanhopes in der Stadt Kenntnis hatte und von dessen Umtrieben unterrichtet war. Da er in jedem Fall einen Friedensstörer in ihm sah, war er nicht zugunsten des Mannes voreingenommen.
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